die Früchte mehrerer Terminalia-Arten und von Emblica officinalis, wurden früher medizinisch benutzt.
Gegenwärtig sind als Myrobalanen nur die Früchte von Terminalia Chebula Willd. im Handel, welche in Indien vom Kap Comorin bis in die Gebirge
Bengalens gesammelt werden. Sie sind gelb bis braun, dattel- bis länglich-birnförmig, 3-5 cm lang, die
größern meist deutlich fünfkantig, die kleinern ziemlich oval, abgerundet, mit stielartigem Fortsatz, und zeigen auf dem
Querschnitt eine äußere braune bis schwarzbraune und eine innere blaßgelbliche, den einzelnen Samen umschließende Schicht
mit deutlichen Harzbehältern. Sie enthalten bis 45 Proz. Gerbstoff vorzugsweise in der äußern braunen Schicht, außerdem
Gallussäure, Schleim und ein braungelbes Pigment und dienen zum Schwarzfärben und Gerben. Weil sie schwer pulverisierbar sind,
kommen sie gewöhnlich schon als ein durch
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Maschinenarbeit gewonnenes Pulver in den Handel. Im Altertum verstand man unter Myrobalanen die Früchte der in Ägypten wild wachsenden
Balanites aegyptiaca Del., die zu Salben benutzt wurden; im Mittelalter übertrug man den Namen auf gelbe, in Syrien wachsende
Pflaumen, wahrscheinlich unsre jetzigen Mirabellen (nicht die Früchte von Prunus cerasifera, die gegenwärtig
oft Myrobalanen genannt werden).
(Myrobalani); es sind dies die harten, etwa 2½-3½ cm langen, sehr runzligen Steinfrüchte verschiedner
verwandter Sträucher oder Bäume Ostindiens, dem Genus Terminalia angehörend. Es waren früher mehrere
Sorten im Handel, gelbe, graue, große, runde und indische. Früherhin war die stark bitter und zusammenziehend schmeckende
Substanz derselben offizinell und diente als drastisches Purgiermittel. Jetzt ist die Verwendung derselben nur noch eine
technische, auf den starken Gehalt an Gerbstoff (Tannin) gegründet, und zwar hat sich erst in letzter Zeit
die Gunst oder Spekulation der Drogue so zugewandt, daß die Einfuhr aus Ostindien nach England in rascher Zunahme
begriffen ist und 1869 schon 120000 Ztr. betrug, während dabei auch die Preise ansehnlich herabgegangen
sind.
Sie sollen einen vollständigen Ersatz für Galläpfel in der Gerberei, Färberei und zur Tintenbereitung gewähren und
ihr Gebrauch bequem sein wegen ihrer Unveränderlichkeit im Gerbstoffgehalt. In diesem Falle, wenn also die Entscheidung
nur vom Kostenpunkte abhinge, wären allerdings die Galläpfel am Ende ihrer Mission; denn das Kilo guter Aleppoware mit durchschnittlich
65% Gerbstoff kostet etwa 4 Mk., indes die M. zwar nur 45% Gehalt haben, dafür
aber auch nur circa ⅛ jenes Preises kosten. Die letztere Ware wird, da ihre große Härte das Pulvern ohne Maschinen schwierig
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macht, auch schon fein gepulvert zum Verkauf gestellt. Außer Gerbsäure, die mit der Gallusgerbsäure identisch sein soll,
enthalten die M. auch noch Gallussäure. - Zollfrei.
die Früchte mehrerer Pflanzen, die wegen ihres Gehalts an Gerbstoffen zum Gerben und
Schwarzfärben verwendet werden. Die meisten in den Handel kommenden stammen von mehrern ostind. Bäumen aus der Gattung Terminalia
(s. d.). Früher wurden noch als schwarze oder graue Myrobalanen die Früchte eines ebenfalls in Ostindien wachsenden Strauches, Phyllanthus
emblica Willd. (s.
Phyllanthus), in den Handel gebracht. Reife Früchte werden zumeist über England in großen Quantitäten
in den Handel gebracht. Die größere Konsumtion findet auch in England statt, neuerdings aber auch in Deutschland. 100 kg Myrobalanen kosten
(1894) im Großhandel 25-28 Myrobalanen.