Muttler
(Kt. Graubünden,
Bez.
Inn). 3298 m. Gipfel in der Samnaungruppe des Silvrettamassives, mächtige vierseitige Pyramide und
einer der hervorragendsten Aussichtspunkte des Unter
Engadin. 2,6 km ö. vom
Stammerspitz (3258 m). Nach O. und NO. setzt sich
der
Kamm über den
Piz Malmurainza (3046 m) zu den gezackten Diabasspitzen des
Piz Mondin (3147 m) fort. Der vom Muttler
nach
N. strebende
Grat reicht zwischen
Val Sampuoir und
Val Maisas (Seitenthälern des
Samnaun) hinüber zur
«Schwarzen
Wand» und zum
Piz Val Motnair; die
S.-Gräte ziehen zum
Piz Arina gegen
Remüs und in den
Hintergrund des
Saraplana- und Schleinsertobels
hinab.
Westl. unter dem Gipfel leitet die hohe und nicht leicht gangbare
Fuorcla Maisas von
Samnaun und
Val Maisas ins
Val Tiatscha
(Griosch), ein Seitenthal des
Val Sinestra, und weiterhin nach
Sent und
Remüs; im O. der rauhe
Cuolmen Salet-pitschen,
der vom
Val
Sampuoir-Samnaun nach
Schleins führt. Am
NW.-Hang liegt ein kleines Eisfeld. Der Muttler
wird entweder von
Samnaun
und
Val Maisas her (4-5 Stunden), oder von
Schleins (4-5 Stunden), sowie von
Remüs-Manas durch das
Val Sinestra
erstiegen und kann auch vom aussichtsreichen
Piz Arina (2832 m; n. über
Remüs) her gewonnen werden.
Grossartige Fernsicht auf die
Bergeller-,
Puschlaver-, Veltliner- und Münsterthaleralpen mit dem Ortler, auf die
Berge des
Vintschgaues, Oetzthals, Stubaithals und Vorarlbergs, auf die Silvretta-,
Flüela-, Scaletta- und
Albulagruppe,
auf das Juliergebirge und fast sämtliche Gipfel des Unter
Engadin, ferner bis zum
Säntis, zur
Jungfrau, zum
Finsteraarhorn,
Matterhorn und
Monte Rosa.
Von S. her steigen die aus Kalkschiefer bestehenden
Wände des Muttler
viel steiler zum Gipfel empor
als auf der N.-Seite. An der Basis stehen graue Kalkton- und Sandschiefer an, dann folgen mächtige
Wände
aus Kalkschiefern und darüber graue und bräunliche tonige Schichten und Kalksandsteine. In der
Höhe beider Bergseiten erscheinen
grüne Diabasschiefer in bedeutender Mächtigkeit. Die Schichten fallen im Allgemeinen nach N. ein. Das
Alter dieser verschiedenen
Schiefer ist noch nicht sicher festgestellt (fossilfreie «Engadinerschiefer»).