Mustapha
(Mustafa),
Name mehrerer türk.
Sultane: Mustapha
I. (1617–18; 1622–23), geb. 1591 in
Konstantinopel,
[* 2] war ein Sohn Mohammeds III. und kam als der Nachfolger seines
Bruders
Achmed I. zur Regierung.
Da er halb blödsinnig
war, wurde er abgesetzt, und sein Neffe
Osman II. wurde
Sultan. Nach dessen Ermordung wurde
Mustapha
von neuem auf den
Thron
[* 3] erhoben, aber wieder gestürzt. Er starb 1639.
Mustapha
II. (1695–1703), geb. zu
Konstantinopel als Sohn Mohammeds IV., folgte seinem Oheim
Achmed II. zu
einer Zeit, wo die
Pforte sich im
Kriege mit den
Russen,
Polen,
Österreichern und
Venetianern befand. Mustapha
übernahm
selbst den Oberbefehl in
Ungarn,
[* 4] wurde aber von dem Prinzen Eugen bei
Zenta entscheidend geschlagen, so daß er
sich bald darauf in Unterhandlungen einlassen mußte, die zu dem Frieden von Karlowitz führten. Die
ungünstigen
Bedingungen dieses Friedensschlusses riefen bereits große Unzufriedenheit hervor, und als Mustapha
versuchte,
das Janitscharenkorps zu reformieren, wurde er von diesem gestürzt. Er starb wenige
Monate darauf.
Mustapha
III. (1757–74), geb. im Juni 1717 zu
Konstantinopel als Sohn
Achmeds III., folgte seinem Vetter
Osman
III. Er geriet nach dem
Tode seines tüchtigen Großwesirs Raghib Pascha (1763) bald in einen unglücklichen
Krieg mit
Rußland,
in dem die türk. Flotte bei
Tschesme vollständig vernichtet wurde. Noch vor Beendigung des
Krieges starb Mustapha
Mustapha
IV. (1807–8), geb. 1779 zu
Konstantinopel als Sohn
Abd ul-Hamids I., wurde nach dem
Sturze des
Sultans
Selim III. durch eine Janitscharenrevolution auf den
Thron erhoben, jedoch schon durch den
Statthalter
von Rustschuk, Mustapha
Bairaktar (s. d.), gestürzt. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer
Bruder
Mahmud II. Als sich die
Janitscharen
zu Gunsten
M.s empörten, ließ ihn
Bairaktar erdrosseln.