Muspilli,
Titel eines althochdeutschen (wahrscheinlich von einem Bayern) in allitterierenden Versen abgefaßten Gedichtfragments, das zuerst von Schmeller herausgegeben und erläutert wurde (Münch. 1832). Es enthält eine im christlichen Sinn gehaltene Darstellung des Weltuntergangs und daran geknüpfte Mahnungen zur Buße. Über die Bedeutung des Wortes Muspilli gehen die Ansichten auseinander. Man vermutet, daß das Fragment auf die leeren Blätter und Ränder der Handschrift, in der es uns erhalten ist, eigenhändig von Ludwig dem Deutschen (gest. 876) geschrieben sei. Vgl. Vetter, Zum und zur altgermanischen Allitterationspoesie (Wien 1873).