Musi
,
Agostino di, ital. Kupferstecher, geboren Ende des 15. Jahrh.
zu
Venedig,
[* 3] daher meist
Agostino Veneziano genannt, kopierte zuerst 1514 und 1515 einige
Blätter nach
Giulio
Campagnola und
Dürer und befand sich 1515 und Anfang 1516 zu
Florenz,
[* 4] wo er nach
Bandinelli und
A. del
Sarto stach. Ende 1516 in
Rom,
[* 5]
schloß er sich an Marcanton an, unter
dem er bald die frühere
Schwäche seiner
Zeichnung und die Regellosigkeit
seiner Behandlung verlor. Er stach nun zumeist nach
Raffael, verschiedenes auch nach
Bandinelli,
Michelangelo u. a. Die
Plünderung
Roms 1527 scheint ihn vertrieben zu haben; 1528 stach er in
Mantua
[* 6] nach
Giulio Romano. 1530 nach
Rom zurückgekehrt, führte
er eine
Folge von 12 antiken
Vasen
[* 7] aus, ferner 20
Arabesken nach G. da
Udine. 1535 und 1536 befaßte er sich
hauptsächlich mit dem Porträtstich.
In das Jahr 1536 fallen seine letzten sichern Werke. Musi
war der beste
Schüler Marcantons,
hat diesen jedoch nicht erreicht, da seine
Technik weniger fein und in der Behandlung der Strichlagen
ungleich ist. Er zeichnete mit den
Initialen A V. Zwei Verwandte von ihm lebten als Kupferstecher in
Venedig und
Rom: Lorenzo
di Musi
um 1535, wahrscheinlich sein
Bruder,
Giulio di Musi
um 1554, sein Sohn oder
Neffe.