Murmelling
(Murmel oder Murmellius), Johannes, niederländ. Gelehrter und Schulmann, geboren um 1479 zu Roermonde, gebildet in Deventer und Köln, [* 2] kam 1498 nach Münster, [* 3] ward 1501 Lehrer an der Domschule, 1509 Rektor an der Ludgeri-Schule daselbst, 1513 Rektor in Alkmar und ging 1517 infolge der Plünderung Alkmars in großer Not nach Deventer, wo er 2. Okt. d. J. starb. Er schrieb eine Reihe vielgebrauchter Schulbücher, namentlich »Praeceptiones grammaticae« und »Pappa puerorum«, und gab verschiedene alte Schriften (wie Persius' Satiren, Boethius' Trostschrift) heraus. Mit dem »Scoparius in barbariei propugnatores et humanitatis osores« mischte er sich in den Kampf gegen die Feinde des Humanismus und nahm offen Partei für Joh. Reuchlin in dessen Streit mit den sogen. Dunkelmännern. Ausgewählte Gedichte, mit Übersetzung, gab Reichling (Freiburg [* 4] 1881) heraus.