Murgenthal
und Unter Murgenthal
(Kt. Aargau,
Bez. Zofingen).
411 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der
Aare und rechts von der hier mündenden
Murg, an der Grenze gegen den Kanton Bern
und gegenüber vom
Berner Dorf Murgenthal.
Station der Linie
Olten-Bern.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Wolfwil. Die Gemeinde entstand aus der Vereinigung der ehemaligen Gemeinden
Balzenwil (mit
Hasli) und
Riken (mit
Brunnenrain,
Gass,
Glashütte, Rohwart,
Junkern,
Mätteli,
Moosmatt,
Rank,
Tannacker,
Vorholz,
Walliswil
und
Winkel); zusammen 232
Häuser, 1920 reform. Ew.; Dorf: 18
Häuser, 186 Ew. Kirchgemeinde
Riken.
Obst- und Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Käserei. Maschinenstickerei, Kühlerei, eine Kinderwagenfabrik, Farbentuchweberei,
Rohrsesselfabrik und Korbwarenfabrik. Sparkasse. Eine gedeckte Holzbrücke führt über die
Aare ins
Solothurner
Gäu
(Fulenbach,
Wolfwil) hinüber. Auf Boden der Gemeinde stand das den Edeln von Murgenthal
gehörende
Schloss
Friedau,
das zusammen mit der damaligen kleinen Stadt 1375 von den
Guglern zerstört worden ist. Der abseits der Bahnlinie gelegene
Weiler mit der Pfarrkirche heisst
Glashütten nach einer einst hier bestehenden
Glashütte. Der in
Aarburg residierende
Berner
Landvogt Wyss liess 1640 auf seine Kosten einen von der
Murg nach
Rothrist ziehenden Bewässerungskanal
anlegen, der zwar der Gegend grossen Nutzen brachte, aber seinen Erbauer finanziell ruinierte. Fund eines Bronzehakens;
Grab
aus der Mitte der
La Tène Periode. 1263: Murgathun.