Munkács
(spr. múnkātsch), Stadt im ungar.
Komitat
Bereg, an der Latorcza und der
Ungarischen Nordostbahn, mit (1881) 9691 Einw.
(Ungarn,
[* 2]
Ruthenen und Deutsche),
[* 3] Weinbau, bedeutenden
Alaun- und Eisengruben, einiger
Industrie (grobes
Tuch, Bauernpelze),
Realgymnasium
und Bezirksgericht. Daselbst werden auch
Bergkristalle (die sogen. ungarischen
Diamanten) gefunden. Das
in der
Ebene auf einem 76 m hohen
Felsen liegende Bergschloß Munkács
dient als Staatsgefängnis. - Munkács war seit
Ludwigs I. (1342-1382)
Zeit infolge der
Einwanderung und Ansiedelung der podolischen
Ruthenen unter ihrem
Fürsten
Theodor Keriatowič
Vorort der ruthenischen
»Krajna«
(Mark) oder des »Herzogtums« Munkács
, welches seit 1370 meist
als
Apanage ungarischer Königinnen eine große Krondomäne bildete.
Die Herrschaft kam 1591 an
Sig.
Rákóczy als
Mitbesitzer, 1614 an
Nik.
Esterházy, später an Gabr.
Bethlen, an dessen
Witwe
Katharina,
Prinzessin von
Brandenburg,
[* 4] und bald an
Georg
Rákóczy I. und dessen
Haus. Die
Burg von Munkács
wurde als Hauptwaffenplatz
Emmerich
[* 5]
Tökölys von dessen Gemahlin
Helene
Zriny lange gegen die Kaiserlichen verteidigt und erst nach dreijähriger Belagerung übergeben.
Am erlitt hier
Franz
Rákóczy II. durch die Kaiserlichen unter Nigrelli eine
Niederlage, und 1708 ward der
Ort an
letztere übergeben. Im J. 1728 kam an das gräfliche
Haus
Schönborn. 1834 brannte die
Festung
[* 6] aus. Hier saß
Alexander
Ypsilanti
1821-1823 gefangen. Während des ungarischen Revolutionskriegs von 1848 geriet die
Feste in die
Hände der Insurgenten, mußte
sich aber den
Russen ergeben.