Titel
Munk
,
1) Eduard, Philolog, geb. zu Glogau, [* 2] israelitischer Abkunft, studierte 1822-25 in Breslau [* 3] und Berlin, [* 4] wirkte 1827-48 als Lehrer an der Wilhelmsschule zu Breslau, 1850-57 interimistisch am Gymnasium in Glogau, privatisierte seitdem (1862 zum Professor ernannt) daselbst und starb Seine Hauptwerke sind: »Die Metrik der Griechen und Römer« [* 5] (Glog. 1834),
»De fabulis Atellanis« (Leipz. 1840);
»Die natürliche Ordnung der Platonischen Schriften« (Berl. 1857);
»Geschichte der griechischen Litteratur« (das. 1849-50, 2 Bde.; 3. Aufl. von Volkmann, 1879-80) und »Geschichte der römischen Litteratur« (das. 1858-61, 3 Bde.; 2. Aufl. von O. Seyffert, 1875-77, 2 Bde.).
2) Salomon, Orientalist, Bruder des vorigen, geb. zu Glogau, studierte in Berlin und Bonn [* 6] Philologie und orientalische Sprachen und setzte das Studium der letztern seit 1831 zu Paris [* 7] fort. Hier 1840 als Kustos der orientalischen Manuskripte an der Bibliothek angestellt, begleitete er noch in demselben Jahr Montefiore und Crémieux nach Ägypten, [* 8] von wo er eine Anzahl arabischer Manuskripte mitbrachte. Wegen zunehmender Augenschwäche legte er 1852 seine Stelle an der Bibliothek nieder, wurde 1858 Mitglied der Akademie und 1865, obschon vollständig erblindet, an Renans Stelle Professor der hebräischen, chaldäischen und syrischen Sprache [* 9] am Collège de France, starb aber schon Sein bedeutendstes Werk ist die Bearbeitung des »Dalâlat al-'Hâirîn« von Maimonides (s. d.) unter dem Titel: »Guide des égarés« (Par. 1856-66, 3 Bde.). Außerdem sind hervorzuheben: »Réflexions sur le culte des anciens Hébreux« ¶
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(Par. 1833);
»Notice sur Rabbi Saadia Gaon« (das. 1838);
»Palestine« (das. 1845; deutsch, Berl. 1871-72, 2 Bde.);
»Notice sur Abou'l-Walid-Merwan« (Par. 1851) und »Mélanges de philosophie juive et arabe« (das. 1859).
Ein Teil von Munks
Abhandlungen über arabische und jüdische Philosophie
im »Dictionnaire des sciences philosophiques« erschien deutsch unter dem Titel: »Philosophie und philosophische
Schriftsteller der Juden« (Leipz. 1852).