Mundaun
und
Piz Mundaun
(Kt. Graubünden,
Bez.
Glenner und Vorderrhein).
Mundaun
ist der Name des schönen breiten Alpweidenrückens
zwischen dem untern
Lugnez und dem Thal des
Vorderrhein, dessen SW.-Ende der
Piz Sez Ner (2315 m) und dessen NO.-Ende der vorgeschobene
Piz Mundaun
(2065 m) bildet. 5 km lang, sanft geböscht, zu oberst leicht gewellt und mit einigen Buckeln (2112 und 2174 m).
Prachtvolle Alpweiden, einige wenige Waldparzellen; auf den Terrassen tiefer unten die zahlreichen
Dörfer
und
Weiler des untern
Lugnez und von
Obersaxen.
Ist wie der
Heinzenberg ein typischer Bündnerschieferrücken, zeichnet sich aber vor jenem durch seine an beiden Gehängen
gleichmässig sanfte Böschung und durch das fast völlige Fehlen von
Tobeln und
Schluchten aus. Die
Alpen von
Mundaun
werden mit mehreren hundert Kühen befahren. Der
Piz Mundaun
, der sog.
Rigi des
Oberlandes, ist von allen
Seiten her
leicht zugänglich und wird sehr häufig besucht; Aufstieg von
Ilanz in 3-4 Stunden, von
Cumbels,
Villa und andern
Dörfern im
Lugnez in 2-2½ Stunden, von
Obersaxen ebenfalls in 2-2½ Stunden.
Die prachtvolle Aussicht umfasst das ganze
Rheinthal vom
Badus bis zur
Landquart, das
Lugnez, die Gruppen des
Tödi,
Galenstocks,
Finsteraarhorns und alle die vielen Ketten und Gipfel bis zum
Rätikon hinaus. Lohnend und interessant ist der Uebergang über
den
Pass von
San Carlo (1606 m;
Kapelle), wo die Leute des
Lugnez einst eine feindlich in ihr Thal eindringende
Truppe siegreich zurückschlugen. Seit 1902 besteht eine Stunde unter dem Gipfel das Hotel
Piz Mundaun.
Panorama vom
Piz Mundaun
in Dr. Tarnuzzer's Illustriertem
Bündner.
Oberland. (Europ. Wanderbilder. 256-258). Zürich
1903.