Mund
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 1197 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Felsterrasse rechts über der Rhone und rechts über dem Tobel des Gredetschbaches, von dem mehrere die magern Hänge des Gemeindegebietes befruchtende, sehr bemerkenswerte Wasserleitungen abzweigen. Die nur auf eine Länge von 600-700 m an die Rhone grenzende Gemeinde umfasst das ganze rechte Ufer des Gredetschbaches und zieht bis zum Baltschiederthal hinüber. 5 km w. der Station Brig der Simplonbahn. Die Gemeinde umfasst zahlreiche kleine Weiler, deren bedeutendste Ober Mund, Tächhäusern, Warflüh, Bodmen, Finnen, Ferche, Kastler und Rosen sind. Zusammen: 79 Häuser, 546 kathol. Ew.; Dorf: 22 Häuser, 249 Ew. Früher nach Naters pfarrgenössig, jetzt eigene Kirchgemeinde. Getreide- und Kartoffelbau, Viehzucht. Der einst im Wallis weit verbreitete Anbau von Safran hat ¶
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sich in Mund
bis heute erhalten. Im Mittelalter bildeten Mund und das Gredetschthal eine eigene Herrschaft, die z. B. 1299 unter
Peter ab Mund
(einem Schwiegersohn Werner's von Raron) und 1353 unter dem Burgherrn Johann von Mund
, dem Vize-Grossvogt des
Wallis
stand. Durch dieses letztern Tochter kam die Herrschaft an die Herren von Raron-Montville und von diesen
an die Ornavasso aus Naters. Das kirchliche Rektorat von Mund
wurde 1318 gestiftet. 1425 erwarben die Leute von Mund von Katharina
von Ornavasso und den Raron-Montville das im ö. Abschnitt der Terrasse liegende Gebiet von Finnen. 1246: Mont; 1299: Mund;
1331: Mond, Munt. Ueber die Terrasse ragt ein von ferne einem runden Turm gleichender Felskopf in die Höhe,
auf dem einst in Zeiten der Gefahr ein Signalfeuer angezündet zu werden pflegte.