Mumpf
oder Nieder Mumpf (Kt. Aargau, Bez. Rheinfelden). 290 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des Rhein und an der Strasse Rheinfelden-Laufenburg. Station der Linie Zürich-Brugg-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon. 83 Häuser, 492 kathol. Ew. Acker-, Wein- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Bienenzucht. Fischerei. Eine Bierbrauerei. Kurort mit Soolbädern. 1218: Mumpher; 1303 und 1311: Nidren Mumphe. Am Ufer des Rhein ein römischer Wachtturm. Hier brach 1612 der sog. Rappenkrieg aus, d. h. ein bewaffneter Aufstand der Bauern des Frickthales und Schwarzwaldes gegen die von der österreichischen Regierung angeordnete Erhöhung der Steuern, der 1614 nach einer grossen Volksversammlung in Mumpf sein Ende nahm. Im 30jährigen Krieg wurde Mumpf wie übrigens auch das ganze Frickthal hart mitgenommen: 1634 plünderten das Dorf die Schweden, dann die Kaiserlichen und 1638 die Soldaten Bernhard's von Weimar. In der Gastwirtschaft zur «Sonne» wurde am die Tragödin Elise Rachel geboren. Bei Abdorf (zwischen Nieder Mumpf und Stein) hat man eine römische Inschrift aufgefunden.