Mürren
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s. Lütschine. ^[= ein linksseitiger Nebenfluß der Aare, im schweizer. Kanton Bern, entsteht aus zwei Quellflüssen, ...]
Mürren
509 Wörter, 3'627 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mürren,
s. Lütschine. ^[= ein linksseitiger Nebenfluß der Aare, im schweizer. Kanton Bern, entsteht aus zwei Quellflüssen, ...]
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Mürren
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen). 1636 m. Gemeindeabteilung, kleines Dorf und klimatischer Kurort; auf einer Terrasse links über dem Thal von Lauterbrunnen, die mit einer 700 m hohen und beinahe senkrechten Felswand zu diesem abbricht. Höchst gelegene der ständig bewohnten Siedelungen im Kanton Bern. Postbureau, Telegraph, Telephon. Endstation der Linie Lauterbrunnen-Mürren. 36 Häuser, 214 reform. Ew. Kirchgemeinde Lauterbrunnen.
Heute ist Mürren
eine Fremdenstation ersten Ranges. Noch 1857 bestand hier kein einziger Gasthof. Seither sind nahe dem
kleinen Dorf mit seinen vom Alter gebräunten Holzhäuschen eine ganze Anzahl von grossen und kleinen Gasthöfen und Pensionen
entstanden, die zusammen rund 1000 Fremdenbetten zählen. Je eine englische und katholische Kapelle. Im
Sommer mehrere Verkaufsläden. Führerstation. Elektrisches Licht. Die Aussicht ist eine der packendsten der ganzen Alpen:
tief unten liegt das Lauterbrunnenthal, und direkt gegenüber steigt der dunkle Kopf des Schwarzmönch auf, hinter dem Silberhorn
und Jungfrau herüberschauen. Links zeigen sich Eiger und Mönch in besonders kühnen Formen. Rechts vom
Schwarzmönch schweift der Blick auf die herrlichen Eiszinnen der Ebnefluh, des Mittaghorns, Grosshorns, Breithorns und Tschingelhorns
mit ihren
Gegen
W. erhebt sich der durch das Sefinenthal von der Terrasse von Mürren
geschiedene Tschingelgrat mit dem Gspaltenhorn und
Büttlassen. Ebenfalls w., aber von Mürren
aus nicht sichtbar, das Schilthorn (2973 m), einer der berühmtesten
Aussichtsgipfel der Schweiz, der von hier aus auf einem bequemen Weg in 3-4 Stunden bestiegen werden kann. Zahlreiche beliebte
kleinere Spaziergänge und Ausflüge, z. B. auf den Allmendhubel (1938 m; ¾ Stunden) und die Winteregg (1749 m; ½ Stunde).
Auch der von Lauterbrunnen nach Mürren
hinaufführende Saumweg (Aufstieg 2½ Stunden, Abstieg 1¼ Stunden)
ist reich an schönen Aussichtspunkten. Die seit mehreren Jahren im Betrieb stehende Bahn Lauterbrunnen-Mürren zerfällt
in eine Drahtseilbahn und eine elektrische Bahn. Erstere beginnt n. vor Lauterbrunnen und steigt längs dem Greifenbachtobel
in gerader Linie bis zur Grütschalp (1486 m) auf; sie hat eine Spurbreite von 1 m, ist 1380 m lang und
hat eine mittlere Steigung von 55,47%; das Drahtseil hat für 7,3 Tonnen Belastung eine Zugskraft von 62 Tonnen.
Die 4280 m lange elektrische Bahn Grütschalp-Mürren überwindet einen Höhenunterschied von 151 m und hat eine maximale
Steigung von 5%. Das Tracé schmiegt sich den Bodenformen an, überschreitet 4 Wildbäche (Staubbach, Spissbach,
Sägebach und Egertenbach) und endigt mit der Station Mürren.
Der Bau der Bahn hat 1500000 Franken gekostet. Im Winter
ist der Betrieb eingestellt. 1257: Murren; 1345: Murn; 1373: uff Muren. 1275 besass hier Peter Im Thurn-Gestelenburg (La Tour
Chatillon) Land und Leute, die er 1346 dem Kloster Interlaken verkaufte. Nummulitenkalk mit Fossilien.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Mürren,
Bergdorf im Bezirk Interlaken des schweiz. Kantons Bern,
zur Gemeinde Lauterbrunnen (s. d.)
gehörig, in 1636 m Höhe am Ostabhange der Schilthornkette, auf einer Alpterrasse, die mit steilen Kalkwänden
zu der 780 m tiefer gelegenen Sohle des Lauterbrunner Thals abstürzt, mit Drahtseilbahn (s. Lauterbrunnen-Mürrenbahn
), besteht
aus einer Gruppe von Holzbauten, mehrern Hotels und Kurhäusern und einer Kapelle, und ist wegen seines Höhenklimas und
seiner Aussicht über das Jungfraumassiv einer der beliebtesten Luftkurorte des Berner Oberlandes. Nach
dem Kienthal führt der rauhe Paß
[* 3] der Sefinenfurgge (2616 m).