Münchenbuchsee
(Kt. Bern, Amtsbez. Fraubrunnen). 550 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, auf fruchtbarer und gut bewässerter Hochfläche, an der Strasse Bern-Biel und 8 km n. vom Bahnhof Bern. Station der Linie Bern-Biel. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Limpach und Wengi. Gemeinde, mit Gurten, Hüslimoos, Hofwil, Mühle und Zollikofen Station: 185 Häuser, 2088 reform. Ew.; Dorf: 123 Häuser, 1262 Ew. Gemeinsame Pfarrei mit Deisswil, Diemerswil, Moosseedorf und Wiggiswil (zusammen 2606 Ew.). Ausflugsziel, Gasthöfe.
Elektrisches Licht. Private Irrenheilanstalt. Von grosser Bedeutung sind Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Obstbau. Käsereien. Das Gebäude der 1180 gestifteten und zur Zeit der Reformation aufgehobenen Komthurei der Malteser Ritter (Johanniter) beherbergt heute die kantonale Taubstummenanstalt, nachdem es 1832-1884 als Lehrerseminar gedient hatte. Die ziemlich alte und sehr schön restaurierte Pfarrkirche hat ein harmonisches Geläute, eine neue Orgel, schöne Grabstellen im Chor und 28 Glasgemälde aus der alten Johanniterkomthurei. Hier wirkten die Seminardirektoren Langhans, Rickli, Boll, Grunholzer, Morf und Rüegg, sowie der Arzt Dr. Uhlmann (1820-1886), der sich besonders als Erforscher der Pfahlbauten im Seedorfsee einen Namen gemacht hat. Wohnort des Malers Karl Gehri. Im Winter wird auf dem nahen Seedorfsee Schlittschuh gefahren. Fund von gallischen Goldmünzen. Im 12. und 13. Jahrhundert: Buxie, Buese, Buhse, Buxhe. Vom mittellatein. buxium = Gebüsch.