Mümliswil
(Kt. Solothurn, Amtei Balsthal, Gem. Mümliswil-Ramiswil). 586 m. Pfarrdorf, an der Mündung des Limmernbaches in den Ramiswilbach und 4,3 km n. der Station Balsthal der Oensingen-Balsthalbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Balsthal. 175 Häuser, 1468 zur Mehrzahl kathol. Ew. Kirchgemeinde Mümliswil-Ramiswil. Blühender Ackerbau, Viehzucht. Von den benachbarten Höhen aus schöne Aussicht auf die Alpen. Mümliswil ist eine der bedeutendsten Ortschaften des Kantons.
Krankenkasse und Sparkasse. Die Kammfabrikation beschäftigt 300, die Seidenindustrie 150 Arbeiter. Die wichtige Strasse über den Passwang verbindet das Gäu und Balsthal über Mümliswil mit Beinwil im Thal der Lützel und der Amtei Dorneck-Thierstein (dem sog. Schwarzbubenland). Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand der Ort nur aus wenigen Hütten, entwickelte sich dann aber dank der Rührigkeit der Bewohner zu einem der blühendsten Dörfer des Kantons.
Heimat des als Historiker und Schriftsteller bekannten Pfarrers J. Probst in Dornach. 1193: Mumliswile; 1226: Mümeliswile. In geologischer Beziehung ist besonders die die Kette des Farisberges durchschneidende enge Mümliswilerklus von Interesse. Hier ist der s. Gewölbeschenkel derart über den nördlichen aufgeschoben worden, dass das Bathonien des erstern mit dem Malmkalk des andern in direktem Kontakt steht. Da beide Gesteinsarten sich äusserlich sehr ähnlich sind, ist diese bemerkenswerte Dislokation lange Zeit übersehen worden. Das Dorf Mümliswil selbst steht in einer Molassemulde, die an manchen Stellen mit Sturzschutt überführt ist.