Oskar, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. zu Leipzig, bildete sich
unter Semper in Dresden aus, baute schon 1848 eine Kirche bei Leipzig, bereiste 1851 und 1852 Italien und Spanien, gründete 1858 den
Leipziger Künstlerverein und 1867 den Verein für Geschichte Leipzigs, erhielt 1865 die philosophische
Doktorwürde und wurde 1870 königlich sächsischer Baurat. Nach der Rückkehr von jenen Reisen baute er in
Sachsen zahlreiche
Kirchen und Kapellen, ebenso die evangelische Kirche in Karlsbad, restaurierte mehrere Burgen und
Schlösser und machte sich
besonders verdient um die Restauration der mittelalterlichen Wandbilder im Kreuzgang des Paulinums (1868).
Unter seinen kunstwissenschaftlichen Arbeiten nennen wir nur, mit Übergehung zahlreicher Artikel in architektonischen Journalen:
die «Geschichte der Baukunst und Bildhauerei Venedigs» (1859-1860, 2 Bde.);
«Baukunst und Bauhandwerk und ihre Geschichte» in Spamers «Buch
der Erfindungen»;
«Illustriertes Baulexikon» (4. Aufl. in Vorbereitung);
«Die Basilikenform bei den Christen der ersten Jahrhunderte»
(1865);
«Französisches, deutsches, englisches technologisches Wörterbuch» (mit
Rumpf, 1869-74) und «Illustriertes archäologisches Wörterbuch des Mittelalters
und der Renaissance», mit
H. A.
Müller (1874-78, 2 Bde.; 2. Aufl.
in Vorbereitung).
"Dictionnaire de l'Académie", andre von Bosc und von Demmin, Müllers "Lexikon der bildenden Künste", Mothes' "Bau-Lexikon", Müller und Mothes' "Archäologisches Wörterbuch der Kunst", Buchers "Reallexikon der Kunstgewerbe";