Mosel
(lat. Mosella
, franz. Moselle
), linker Nebenfluß
des
Rheins, entspringt auf der westlichen oder französischen Seite der
Vogesen am Südende derselben, zwischen dem Drumont
und Elsässer
Belchen, in zwei
Quellen, die sich bei
St.-Maurice vereinigen (die südliche Hauptquelle 735 m ü. M.), fließt
durch die französischen
Departements
Vogesen und
Meurthe-et-Moselle, anfangs in nordwestlicher
Richtung
bis
Toul,
[* 3] wo sie sich der
Maas bis auf 15 km nähert, darauf in nordöstlicher bis
Frouard und nun in fast nördlicher bis
Metz
[* 4] und
Diedenhofen.
[* 5]
Auf dieser
Strecke erreicht sie unterhalb
Pont à Mousson das deutsche Gebiet, in das sie bei
Novéant ganz eintritt. Von
Diedenhofen
ab bleibt die nordöstliche
Richtung die Hauptrichtung. Von unterhalb Sierk bis Wasserbillig bildet sie
die
Grenze zwischen Rheinpreußen und
Luxemburg;
[* 6] bei
Koblenz
[* 7] erreicht sie (58 m ü. M.) den
Rhein. Anfangs fließt die Mosel
zwischen
felsigen
Höhen in feuchtem Wiesengrund bis
Epinal, wo sie aus den
Vogesen in die
Hochebene von
Lothringen tritt, die Thalseiten
aber meist noch steil bleiben.
Von
Metz bis
Diedenhofen treten die
Höhen am linken
Ufer mehr zurück, und die fruchtbaren Thalgründe sind mit
Wiesen und
Äckern
angefüllt. Von Sierk ab bis zur Mündung ist aber das Flußthal größtenteils wieder von steilen und felsigen
Höhen eingeschlossen.
Die bedeutendsten
Städte an der Mosel
sind in
Frankreich:
Remiremont,
Epinal,
Toul und
Pont a Mousson, in
Deutschland:
[* 8] Metz,
Diedenhofen,
Trier
[* 9] und
Koblenz.
Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind: die Moselotte
,
Meurthe und
Seille rechts, der Madon, die
Orne und
Sauer links;
ferner die wichtige Saar rechts, die Kyll, Lieser, Alf und Elz links.
Die vollständige Stromentwickelung
der Mosel
beträgt 505 km, die direkte
Entfernung der
Quelle
[* 10] von der Mündung nur 278 km. Schiffbar ist die Mosel
für kleine Fahrzeuge
von
Frouard an (344 km weit). Zur
Hebung
[* 11] der
Schiffahrt ist oberhalb
Metz bis zur
Grenze der Mosel
kanal erbaut worden. Auf der
Strecke von
Trier bis
Koblenz ist die
Schiffahrt wegen der vielen
Krümmungen langwierig; ohne diese
Krümmungen
wäre sie jedoch sehr problematisch, da dieselben dem
Fluß das
Wasser erhalten und so die
Bergfahrt gestatten.
Die Mosel
kähne (Traubertenkähne und Bohrnachen) sind sehr stark gebaut, haben glatte, enge
Böden, sind vorn spitz und hinten
rund, gewöhnlich 25 m lang, 6 m breit und tragen 400-500 metr. Ztr.
Die
Dampfschiffahrt auf der Mosel
abwärts
Trier wird von zwei
Gesellschaften unterhalten und besteht seit 1840; die
Versuche auf
der
Strecke
Metz-Trier hatten wegen des geringen Wasserstandes keinen dauernden Erfolg. Die untern Stromufer sind zum Teil
mit
Wein bepflanzt und erzeugen die geschätzten
Moselweine (s. d.).
Vgl. Schlichting, Die
Kanalisation
der Mosel
(Berl. 1875);
»Führer an der Mosel
etc.« (3. Aufl.,
Trier 1883);
Rutsch,
Wanderungen durch die
Thäler der Mosel
,
Ahr und
Nahe
(das. 1879);
Hocker, Des Mosel
landes
Geschichten,
Sagen und
Legenden
(Trier 1852).
Das ehemalige franz.
Departement Mosel
(5468 qkm groß, mit 452,157 Einw.) bestand
aus dem Ländchen
Messin (»Gebiet von
Metz«),
einem Teil des Herzogtums Lothringen und Bar und einem Teil der drei Bistümer Metz, Toul und Verdun [* 12] und hatte Metz zur Hauptstadt. Es ging infolge des Kriegs von 1870/71 aber beinahe vollständig an Deutschland über, und der Rest ward mit dem bei Frankreich verbliebenen Teil des Departements Meurthe zu dem neuen Departement Meurthe-et-Moselle vereinigt.