Moschusochs
(Ovibos Blainv.), Säugetiergattung aus der Ordnung der paarzehigen Huftiere und der Familie der Horntiere (Cavicornia) mit der einzigen Art O. moschatus Blainv. Dieser ist 2,37 m lang, 1,1 m hoch, mit 7 cm langem Schwanz, u. vereinigt in eigentümlicher Weise die Merkmale der Schafe [* 2] und Rinder. [* 3] Sein Körper ist massig, der Hals kurz und dick, der Kopf plump, schmal u. hoch, das Ohr [* 4] im Pelz versteckt, das Auge [* 5] klein und die Schnauzenspitze behaart. Die an der Basis stark verbreiterten und abgeflachten Hörner entspringen dicht nebeneinander, biegen sich abwärts, dann nach vorn und außen und endlich mit ihren Spitzen wieder nach oben.
Die
Beine sind kurz und kräftig, die
Hufe groß, breit und rund, die Afterhufe klein und hoch angesetzt. Der ungemein dichte
und sehr langhaarige
Pelz ist dunkelbraun, am Unterteil der
Beine grauweiß. Der Moschusochs
bewohnt
Nordamerika
[* 6] jenseit des 60.° nördl.
Br., einen Teil von
Grönland und die meisten
Inseln zwischen dem
Festland und
Grönland bis über den 81.°
hinaus, er lebt in
Herden vorzugsweise in
Thälern und
Niederungen, in der
Nähe der
Flüsse,
[* 7] im
Winter in Wäldern, durchzieht,
um
Nahrung zu suchen, weite
Strecken und ernährt sich von dem kärglichen Pflanzenwuchs jener Gegenden.
Nach neunmonatlicher Tragzeit wirft die
Kuh ein
Junges. Der Moschusochs
bewegt sich mit großer Leichtigkeit, erklettert
steile
Felsen und Abhänge und springt meisterhaft. Anfangs zutraulich, wird er bald sehr vorsichtig und ist dann schwer zu
jagen. Verwundet greift
er den
Jäger grimmig an. Das
Fleisch ist trotz eines geringen Moschusgeruchs genießbar,
besonders das der
Kühe;
Haut
[* 8] und
Haare
[* 9] werden gut verwertet. Früher war der Moschusochs
sehr viel weiter südlich auch in der
Alten Welt
verbreitet, und ein fossiler
Schädel, welcher unzweifelhaft von Menschenhand mit Steinwerkzeugen hervorgebrachte
Einschnitte
zeigt, ist im Moselthal gefunden worden.