Moschus.
Bei Einwirkung konzentrierter
Salpetersäure auf organische
Substanzen, bei der
Bildung der Nitroverbindungen,
tritt häufig Moschus
geruch auf. Kocht man nun nach
Bauer
Toluol C7H8 mit einer Halogenverbindung des Butans
C4H9Cl unter Zusatz von
Aluminiumchlorid, so entsteht
Chlorwasserstoff
[* 2] HCl und Butyltoluol C7H7
. C4H9 , welches mit einem Gemisch von konzentrierter
Schwefelsäure
[* 3] und
Salpetersäure ein
Nitroprodukt liefert.
Dies bildet weiße glänzende
Kristalle
[* 4] mit merkwürdig starkem und andauerndem Moschus
geruch. Eine einprozentige alkoholische
Lösung zeigt diesen
Geruch nicht, der aber bei Verdünnung mit
Wasser alsbald sehr stark hervortritt und
bis zu einer Verdünnung von 1:3000 an
Intensität zuzunehmen scheint. Bei
Lösungen von 1:5000 ist der
Geruch noch deutlich
wahrzunehmen, auch
Lösungen von 1:720,000 besitzen noch einen bemerkenswerten
Geruch, doch ist derselbe nicht mit Sicherheit
als Moschus
geruch zu erkennen. Der
¶
mehr
Geruch der Lösung von 1:3000 kann durch Kochen mit Ätznatronlösung noch bedeutend verstärkt werden, und dies Verhalten ist
für die Verwendung der Substanz zum Parfümieren von Seife äußerst wertvoll. Auch sonst dürfte dieselbe als ein gutes Surrogat
des Moschus
zu betrachten sein, wenngleich geübte Parfümeure im stande sind, den natürlichen
vom künstlichen Moschus
zu unterscheiden.