Morteys
(Rio und
Vallon des) (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). Der Rio des Morteys
, in der Gegend auch Rio de la
Mocausaz genannt, entspringt
am Hang des
Vanil Noir auf der Alpweide von Les Morteys
in 1920 m, durchfliesst ein nach NO. ziehendes
Hochthal und verliert sich nach 3 km langem
Lauf in tiefen unterirdischen Höhlungen (1416 m), die hier sehr zahlreich auftreten.
Es ist wahrscheinlich, dass sein
Wasser weiter unten in einer der grossen Stromquellen (Chandonne,
Jaunbach?) wieder zu Tage
tritt. Mittleres Gefälle 17%. Der Vallon des Morteys
wird im N. von der die
Dent de Folliéran und
Dent de
Brenleire tragenden Kette und im S. von der Kette von Les Morteys
begleitet, welch' letztere die
Dent des Bimmis,
Rochers des Tours,
den
Névé
Noir
¶
mehr
und den Vanil Noir trägt. Beide Thalgehänge bestehen aus dünnbankigen Neocomkalken, die an manchen Stellen durch die auflösende
Wirkung von fliessendem Wasser, Regen und Schnee zu grossen Karrenfeldern umgewandelt worden sind. An andern Stellen finden
sich grosse Massen von Sturzschutt. Die unterirdisch tätige Erosion hat zahlreiche tiefe Höhlungen und Spalten
geschaffen, die zum Teil zugänglich sind. Saftige Alpweiden finden sich nur in der Thalsohle und auf einigen zwischen die
Felskämme eingeschalteten Terrassen. Die höheren Abschnitte des Vallon des Morteys
werden von Gemsen, dem Schneehasen,
Schneehuhn und Auerhuhn belebt. Hütten und Alpweiden von Les Morteys
, Les Marindes, La Case, La Joux ès
Marroz und Oussannaz. Da das Thal völlig waldlos ist, muss das Brennholz von Maultieren oder auch von den Sennen selbst
von sehr weit her zu den Alphütten getragen werden. Reiche und bemerkenswerte Flora.