Morphologie
(grch.), die
Lehre
[* 2] von der Gestalt. In der
Botanik ist Morphologie
diejenige Disciplin, welcher die Betrachtung der
Formverhältnisse sowohl des ganzen Pflanzenkörpers als auch der ihn zusammensetzenden einzelnen Organe
zufällt. Insofern es sich dabei um die Gestalt und den
Bau der einzelnen Zellen oder Gewebesysteme handelt, spricht man von
Anatomie, Histologie oder Phytotomie, als einem
Teil der Morphologie
Gewöhnlich braucht man Morphologie nur im engern
Sinne, indem man darunter
die Betrachtung der äußern Gestalt und der Stellungsverhältnisse der verschiedenartigen Organe des
Pflanzenkörpers versteht.
Die
Einteilung und
Beschreibung der einzelnen
Glieder,
[* 3] wie
Blatt,
[* 4]
Stamm,
Wurzel
[* 5] u.s. w., bildet demnach einen besondern
Teil der
morpholog. Untersuchung (Organographie). Aber erst die Vergleichung der einzelnen Organe, ihrer
Entwicklung in ontogenetischer
und phylogenetischer
Beziehung giebt dieser Disciplin den Charakter einer Wissenschaft. Die vergleichende Morphologie
, wie
man dieselbe analog der vergleichenden Histologie nennt, hat sich demnach hauptsächlich mit der
Entwicklungsgeschichte zu
beschäftigen, und sebr viele morpholog. Fragen sind nur auf
Grund eingehender entwicklungsgeschichtlicher Untersuchungen
zu
lösen. -
Vgl. Bischof, Handbuch der botan. Terminologie und Systemkunde (3 Bde., Nürnb. 1833-44);
Hofmeister,
Allgemeine Morphologie
(Lpz. 1868);
Eichler, Blütendiagramme (2 Bde., ebd. 1875-78);
Goebel, Grundzüge der
Systematik und speciellen Pflanzenmorphologie
(ebd. 1882);
ders., Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane (in Schenks «Handbuch der Botanik», Bd. 3, Bresl. 1884);
Warming, Handbuch der systematischen Botanik (Kopenh. 1891). ¶