Morōne,
Giovanni de, berühmter
Kardinal, geb. zu
Mailand,
[* 2] ward 1536 zum
Bischof von
Modena
ernannt, aber gleichzeitig vom
Papst
Paul III. nach
Deutschland
[* 3] gesandt, um den
Gang
[* 4] der
Reformation zu beobachten, und wohnte
dem
Religionsgespräch zu
Worms
[* 5] und dem
Reichstag zu
Regensburg
[* 6] 1541 bei. 1542 zum
Kardinal ernannt, duldete er in seinem
Bistum die evangelische
Lehre
[* 7] und bekannte sich selbst zur
Lehre von der
Rechtfertigung durch den
Glauben, unterwarf sich jedoch
später der
Kirche, wurde 1548
Bischof von
Novara, 1555 päpstlicher
Legat auf dem
Reichstag zu
Augsburg,
[* 8] 1557 aber in den Kerker
geworfen,
weil er die
Rechte der
Kirche in
Augsburg verraten habe, und bis zu
Pauls IV.
Tod 1559 gefangen gehalten. 1563 ernannte
ihn
Pius IV. zum
Präsidenten des
Trienter
Konzils; nachdem
er den
Widerstand des
Kaisers
Ferdinand gegen dessen Beschlüsse beschwichtigt,
brachte er dasselbe zum
Abschluß seiner
Arbeiten. Er wirkte noch 1576 für die
katholische Kirche in
Deutschland auf
dem
Regensburger
Reichstag. Morone
starb in
Rom.
[* 9]