Titel
Morin
(spr. mŏräng), 1) Edmond Alexandre, franz. Illustrator und Landschaftsmaler, geb. zu Havre, widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand, ging 1846 in Paris zur Kunst über und war kurze Zeit Schüler von Gleyre. Nachdem er im «Journal amusant» und im «Musée cosmopolitique» debütiert hatte, ging er 1851 nach London, wo er fünf Jahre vorzugsweise für die «Illustrated London News» arbeitete; dann kehrte er nach Paris zurück und wurde ständiger Mitarbeiter der «Monde illustré», der «Vie parisienne» und andrer Zeitschriften.
Zahlreiche Illustrationen lieferte er außerdem für die Bücher: «Contes d'un vieil enfant» von Feuillet de Conches, «L'hôtel des haricots» von A. de Lasalle, «Comédie des animaux» von Méry u. a. sowie Radierungen für die «Aventures de Mlle. Mariette» von Champfleury, für die Prachtausgabe der «Chronique de Charles IX» von Mérimée, für die «Chansons» von Nadaud etc. Auch manche sehr ansprechende Landschaften in Öl und in Aquarell aus den Gegenden des nördlichen Frankreich stellte er seit 1865 aus.
2) François Gustave, franz. Maler des historischen Genres, geb. zu Rouen, machte dort seine ersten Studien, ging dann nach Paris, wo er Schüler von Cogniet wurde. 1837 kehrte er nach Rouen zurück und wurde dort Direktor der Malerakademie. Unter seinen zum Teil durch den Stich von Sixdeniers bekannt gewordenen Bildern nennt man als bedeutend: die letzten Bewohner des Klosters St. Marcus, Ariost liest Bruchstücke seines Gedichts vor (Museum in Rouen), Tizian bereitet seine Farben (Museum in Havre), die Jugend Bassompierres, die Altertumsforscher, die Holzschuhmacher im Wald von Lyons (Seine-Inférieure) feiern den Sieg bei Solferino, die Muschelfischer u. a. 1863 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.