Morgan
(spr. mórgän), Sidney, Lady, engl. Schriftstellerin, geb. 1783 zu Dublin, Tochter des Schauspielers Owenson, machte sich zuerst durch Romane bekannt, in denen sie die Sitten und Gebräuche Irlands geistreich schilderte. Nach ihrer Verheiratung mit dem Arzt Sir Charles Morgan bereiste sie 1816-1823 Frankreich und Italien, worauf sie nach Dublin zurückkehrte. Mehr als die Romane: »The O'Briens and O'Flahertys« (1827) und »The Wild Irish girl« (3. Aufl. 1856) oder die irischen Sittengemälde: »Patriotic sketches in Ireland« (1807, 2 Bde.),
»The lay of an Irish harp«, Gedichte (1807),
»O'Donnel« (neue Ausg. 1850) und »Florence M'Carthy« (1816, neue Ausg. 1856) begründeten die beiden Werke: »France« (1817, 2 Bde.),
eine geistreiche, aber oft einseitige Schilderung der französischen Zustände, und »Italy« (1821, 2 Bde.),
welches Byron als treu bezeichnete, ihren litterarischen Ruhm. 1829 besuchte sie nochmals Frankreich, wo sie ihr »Book of the boudoir« schrieb, und 1833 Belgien. Die Zustände Frankreichs schilderte sie in »France in 1829« (Lond. 1830) und die Belgiens in dem Roman »The princess or the beguine« (das. 1835). Später gab sie heraus: »Woman and her master« (neue Ausg. 1855),
eine philosophische Geschichte des Weibes, und »The book without a name« (1841),
eine Sammlung von Aufsätzen. Seit 1843 Witwe, lebte sie auf einer Villa bei London, zuletzt im Genuß einer Staatspension von 300 Pfd. Sterl., und starb daselbst
Vgl. ihre »Memoirs, autobiography etc.« (3. Aufl. 1865, 2 Bde.);
Fitzpatrick, The literary and personal career of Lady Morgan (1860).