Morchélla
Dill.,
Morchel, Pilzgattung aus der
Abteilung der Discomyceten (s.
Ascomyceten), fleischige
Pilze
[* 2] mit fast
stets hohlem Strunke und wachsartig - fleischigem, aufgeblasenem, buchtigfaltigem oder netzig-zelligem
Hute, der nur auf der
Spitze des Strunkes befestigt ist und auf seiner Oberfläche das
Hymenium mit den
Sporenschläuchen trägt. Sie wachsen
nur auf dem Erdboden, besitzen einen angenehmen
Geschmack und werden in
Deutschland,
[* 3]
Italien
[* 4] und
Frankreich als Gemüse oder
als Zusatz zu demselben sowohl frisch als getrocknet gegessen. Im
Frühjahr erscheinen sie auf Rasenplätzen zwischen dem
abgefallenen Laube, an lichten
Stellen etwas sandiger
Wälder, auf Kalk- und Thonboden, an den Seiten sandiger
Wege und namentlich sebr gern auf Waldblößen
und Meilerstätten. In
Deutschland wachsen ungefähr zwölf
Arten. Am bekanntesten
ist die gemeine Hutmorchel (Morchélla
esculenta
Pers.) mit 2-3 cm hohem Strunke und rundlichem, ovalem, länglichem oder kegelförmigem,
gelblichem, gelbbraunem, braunem oder schwarzbraunem
Hute.
Sie wächst vorzüglich in Berggegenden. Die Form mit kegelförmigem
Hute heißt gewöhnlich
Spitzmorchel
(Morchélla
conica
Pers., s.
Tafel:
Pilze I. Eßbare
Pilze,
[* 1]
Fig. 15). Die böhmische Hutmorchel (Morchélla
bohemica Krombh.)
ist 10 - 20 cm hoch und hat einen fingerhutförmigen, stumpfen, weißrandigen
Hut
[* 5] mit länglichen, schmalen, vielgestaltigen
Feldern und einen bogenförmig gekrümmten Strunk mit erhobenen, hin und her gebogenen Rippen. Besonders
schmackhaft ist die köstliche
Spitzmorchel (Morchélla
deliciosa Fries.), die 8 cm
hoch wird und einen walzig-kegelförmigen
Hut von blaßrötlicher bis fleischroter
Farbe besitzt.