Moostierchen
3 Seiten, 227 Wörter, 1'694 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Moostierchen,
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Moostierchen
(Bryozoa), Bryozoen, früher auch Blumenpolypen, polypenähnliche, aber zur Wurmklasse gehörige Tierchen,
die, Kolonien bildend, seltener als Einzeltiere im Süßwasser und im Meere gefunden werden. Sie bewohnen selbstgebildete hornige
oder kalkige, seltener gallertige Gehäuse, die meist moos- oder rindenartig ausgebreitet, seltener baumartig
verzweigt, die Oberflächen von Pflanzen, Pfählen, Steinen u. s. w. überziehen. Die einzelnen Individuen, die sich in ihre
«Zellen» vollkommen zurückziehen und diese durch einen Deckel nach außen
abschließen können, besitzen am Vorderleibe einen hufeisen- (z. B. Plumatella repens Allman,
s. Tafel: Würmer,
[* 3] Fig. 34) oder kreisförmigen Kranz wimpernder Tentakeln, die die Herbeistrudelung der
Nahrung und die Atmung besorgen. Der Mund liegt in der Mitte des Tentakelkranzes und führt in einen schlingförmig gebogenen
und hinten mit einem Blindsack ausgestatteten Darm,
[* 4] der rückwärts durch einen Strang (Funiculus) an der Leibeswand befestigt
ist und vorn neben dem Munde endigt. Zwischen Mund und After liegt ein einfacher Nervenknoten; Herz und
Gefäße fehlen. Die Moostierchen
zeigen einen ausgeprägten Polymorphismus (s. d.),
indem einzelne Individuen verkümmern und nur
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