Titel
Montserrat
(spr. monsserrāt), 1) zerklüftetes
Felsengebirge in der span.
Provinz
Barcelona,
[* 2] von 1237 m
Höhe, am
Llobregat,
benannt nach seinen vielen den
Zacken einer
Säge
[* 3] (serra) ähnlichen
Spitzen und berühmt durch die ungefähr
auf der halben
Höhe befindliche alte, jetzt zum Teil zerstörte Benediktinerabtei Montserrat
, in welcher sich Ignaz von
Loyola eine
Zeitlang aufhielt. Das hier befindliche wunderthätige Marienbild verschwand beim
Ausbruch des Klostersturms von 1835 und
kam erst 1844, nachdem die
Regierung
Bürgschaft für seine Sicherheit gegeben, wieder zum Vorschein.
Nur die Kirche und das eigentliche Klostergebäude sind in ziemlich baulichem Zustand erhalten; alles übrige ist kaum mehr als Ruine. Auf den einzelnen Felsenspitzen des Bergs befanden sich 13 Einsiedeleien, die unter dem Abte des Klosters standen. Der oberste Berggipfel, mit den Überresten einer ehemaligen Kapelle der heiligen Jungfrau, gewährt eine unermeßliche Aussicht über Land und Meer. Zum Teil schon 1812 von den Franzosen zerstört, litt das Kloster noch mehr 1827 durch den karlistischen Aufstand. - 2) Brit.
Insel
in
Westindien,
[* 4] südwestlich von
Antigua, 122 qkm (2,2 QM.) groß mit (1881)
10,087 Einw. Auf derselben erhebt sich der Soufrière
Hill mit erloschenem
Krater
[* 5] zu 915 m
Höhe. Das
Klima
[* 6] ist vorzüglich, die
Vegetation üppig. Der
Wert der Ausfuhr betrug 1886: 20,944 Pfd. Sterl. (namentlich
Zucker,
[* 7]
Melasse und
Limonensaft), der der Einfuhr 21,087 Pfd. Sterl. Montserrat
gehört zum
Gouvernement der Leewardinseln und steht unter einem von der
Krone ernannten
Präsidenten. Hauptort ist
Plymouth.
[* 8] Die
Insel wurde 1493 von
Colombo
[* 9] entdeckt und 1632 von
England besetzt. Vorübergehend war es 1664-68 und 1782-84 in französischem
Besitz.