Montespan
(spr. mongtespāng), Françoise Athénaïs, Marquise von, Mätresse Ludwigs XIV. von Frankreich, geb. 1641, Tochter Gabriels von Rochechouart, Herzogs von Mortemart, verheiratete sich 1663 mit dem Marquis von und ward Ehrendame der Königin. Durch ihre Schönheit, mehr noch durch anmutiges und geistreiches Wesen, erregte sie die Aufmerksamkeit Ludwigs XIV., der sie 1668 zu seiner Mätresse machte, ohne zunächst die Lavallière zu verstoßen. Der Marquis, der das Verhältnis nicht zugeben wollte, ward zuerst in die Bastille gesetzt, dann auf seine Güter verbannt, und 1676 ward seine Ehe durch ein Urteil des Châtelet geschieden.
Von 1668 bis 1682 beherrschte die Montespan
den König völlig und wußte ihre Macht zur Befriedigung ihres
Ehrgeizes zu benutzen.
Als
Erzieherin ihrer
Kinder hatte sie die
Witwe
Scarrons, nachmalige
Frau von
Maintenon (s. d.), angenommen, sah sich aber von
derselben allmählich aus der
Gunst des
Königs verdrängt und ward 1687 vom
Hof,
[* 2] 1691 auch aus
Paris
[* 3] verwiesen, worauf sie teils
auf ihren
Gütern, teils zu
Bourbon lebte.
Später wurde sie fromm und trat in den
Orden
[* 4] der Töchter des
heil.
Jakob.
Sie starb in den Bädern zu Bourbon l'Archambault. Ihrem Gemahl hatte sie einen Sohn, den Herzog von Antin, Ludwig XIV. acht Kinder geboren, welche legitimiert wurden, unter andern den Herzog von Maine, den Grafen von Vexin (gest. 1683), Mademoiselle de Nantes, [* 5] vermählt mit dem Herzog von Bourbon, Mademoiselle de Tours [* 6] (gest. 1681), Mademoiselle de Blois, vermählt mit dem Herzog von Orléans, [* 7] und den Grafen von Toulouse. [* 8]
Vgl.
»Mémoires de
Madame la marquise de Montespan«
(Par. 1829, 2 Bde.);