Montbovon
,
deutsch Bubenberg (Kt. Freiburg, Bez. Greierz). 800 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Saane und an der Strasse Bulle-Château d'Œx. Station der Linie Châtel Saint Denis-Bulle-Montbovon und der Montreux-Berneroberlandbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Allières, Combaz d'Amont und Combaz d'Avaux, Vers les Morets und Vers les Pichons: 89 Häuser, 611 kathol. Ew.; Dorf: 31 Häuser, 167 Ew. Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Strohflechterei, Branntweinbrennerei. Holzhandel. Ausgangspunkt der Wege über den Col de Lys nach Châtel Saint Denis und über Jaman nach Montreux und Vevey. Oestl. vom Dorf das 1896 eingerichtete Elektrizitätswerk, das ein Gefälle von 68 m ausbeutet und eine Kraft von 5400 PS liefert. Das Wasser wird zwischen Rossinière und La Tine der Saane entnommen und durch einen 3 km langen Stollen zugeleitet. Das Werk versorgt die Greierzerbahn und die Linien Montreux-Oberland und Lausanne-Moudon, sowie etwa 80 Gemeinden dieser Gegend mit Kraft und Licht. Ein Zweig der elektrischen Leitung überschreitet sogar den Col de Lys, um den Thälern der Veveyse und der Broye zu dienen.
Montbovon
ist ein schönes Dorf in einer an
Wiesen, Alpweiden,
Wald und Obstbäumen (besonders Kirschen) reichen Gegend. Starker
Waren- und Personenverkehr vom
Greierz über das
Pays d'Enhaut ins
Simmenthal, sowie über
Jaman nach
Montreux und
Vevey (heute
Eisenbahn). Besuchtes Touristenzentrum, fast rings von schönen Aussichtsgipfeln umrahmt:
Dent de Lys,
Cape aux
Moines,
Dent de Jaman,
Dent de Hautaudon,
Mont Culand, Mont
Cray etc. Gesundes Klima.
Gute Gasthöfe, Pfarrkirche zu
Saint
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Grat; in Allières eine Magdalenenkapelle. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts als selbständige Kirchgemeinde von Albeuve abgetrennt.
Die jetzt abgetragene alte Kirche war vom damaligen Bischof Jean von Wattenwil von Lausanne geweiht worden. Sehr interessante
alte Holzhäuser mit Inschriften und farbigem Schnitzwerk, schöne Beispiele des Holzbaues im Freiburger und Waadtländer
Greierz. Ein Lokalwind trägt den Namen Ruhlio. Montbovon's
frühere Geschicke waren an diejenigen der Grafschaft Greierz geknüpft. 1476 schlug
der im Engpass von La Tine im Hinterhalt liegende Graf Ludwig von Greierz 500 räuberisch ins Land eingefallene Burgunder und
Savoyarden in die Flucht. Das Thal von Montbovon
bildet eine weite Mulde, die zwischen den Ketten der
Dent de Lys und des Vanil Noir eingesenkt liegt und sich in der Combe d'Allières fortsetzt. Die beiden Schenkel bestehen aus
obern Jurakalken und Neocom, ihr Kern aus roten oder graugrünen, schieferigen Kalken der mittleren und obern Kreide, die
stark gefaltet sind. 1255 und 1294: Mons bovonis; 1365: Monbovom; 1492: Boemberg.