Montbéliard
(spr. mongbelĭār, deutsch Mömpelgard), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Doubs, am Rhône-Rheinkanal und an der Eisenbahn von Belfort nach Dijon, hat ein Kastell, (1886) 8150 Einw., davon zwei Drittel Protestanten, welche hier auch eine Konsistorialkirche besitzen, einen Gerichtshof, ein Collège, protestantisches Lehrerseminar und eine Bibliothek, Baumwoll- und Uhrenindustrie, Handel mit Bauholz, Käse etc. ist der Geburtsort Cuviers, dem hier ein Denkmal (von David d'Angers) errichtet wurde. - Montbéliard war früher der Hauptort einer zur Freigrafschaft Burgund gehörigen Grafschaft, welche 1397 durch Heirat an das Haus Württemberg kam und teils von jüngern Söhnen, teils von den Herzögen selbst regiert wurde, aber wiederholt (1674-97 und 1723-48) von den Franzosen besetzt, 1792 endgültig okkupiert und im Frieden zu Lüneville 1801 förmlich an Frankreich abgetreten
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wurde. In der Schlacht bei Belfort (15.-17. Jan. 1871) bildete das Schloß von Montbéliard den Stützpunkt des linken Flügels der Werderschen Armee.