Montagny
oder Montagny
le
Corbe (Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
460 m. Gem. und Pfarrdorf, am
S.-Hang des dem
Jura vorgelagerten
Plateaus, nahe dem
Tobel der
Brinaz und den
Sümpfen der
Orbe; an der Strasse
Yverdon-Sainte
Croix, 700 m s. der Station
Valeyres sous Montagny
der Linie
Yverdon-Sainte
Croix und 2,5 km nw.
Yverdon. Postablage, Telephon. 58
Häuser, 263 reform. Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde
mit
Chamblon,
Giez,
Orges und
Valeyres sous Montagny. Acker- und Weinbau.
Säge und
Mühle. War im Mittelalter
Mittelpunkt einer bedeutenden
Herrschaft, deren erste bekannte Inhaber (von der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts an) die
Herren von
Montfaucon in Burgund waren.
Sie kam dann zusammen mit der
Herrschaft
Échallens an die
Herren von Châlons, wurde zur Zeit der Burgunderkriege
von den
Eidgenossen erobert und als gemeinsames Eigentum von Bern
und Freiburg
erklärt. Die Stammburg der
Herren von Montagny
stand n. vom
jetzigen
Dorf auf einem über dem
Tobel der
Brinaz aufragenden Molassefelsen
und wurde gleich wie andere
Schlösser dieser Gegend 1475 von
den
Eidgenossen zerstört. Heute stehen davon nur noch Reste eines alten
Turmes. Die Pfarrkirche zu
Saint
Julien erhebt sich auf einer Anhöhe ausserhalb des Dorfes. Die Reformation wurde hier vom Pfarrer J. Lecomte in
Grandson
eingeführt. Ueber Montagny
zog die alte
Römerstrasse, die bei
Sainte Croix den
Jura überschritt; in einem der
Häuser hat man einen Meilenstein mit einer Inschrift zu Ehren von Caracalla aufgefunden. Ein Grabhügel aus der Eisenzeit,
Gräber aus der Zeit des ersten Alemanneneinfalles.