Mons
Mons
4 Seiten, 857 Wörter, 6'028 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mons
Mons
(spr. mongs, vläm.
Bergen),
[* 3] ehemals befestigte Hauptstadt der belg.
Provinz
Hennegau, an der
Trouille und
Knotenpunkt der
Eisenbahnen
Brüssel-Quiévrain, Manage-Mons
,
Charleroi-Mons und
Mons-Hautmont
(Paris),
[* 4] hat von bemerkenswerten
Bauwerken die gotische Waltrudiskirche (Cathédrale de Ste.-Waudru, 1460-1589 erbaut), das spätgotische
Rathaus (1440-43
erbaut), das ehemalige
Schloß (jetzt
Irrenanstalt), mit einem Belfried (1661-72 erbaut), die Elisabethkirche, den
Justizpalast, das Schauspielhaus. Mons
zählt (1887) 25,421 Einw.,
welche sich mit
Zucker-,
Seifen-,
Tabaks-,
Spitzen-,
Fayence- und Thonpfeifenfabrikation,
Woll- und Baumwollspinnerei,
Brauerei,
Eisengießerei
[* 5] und besonders Steinkohlenbergbau (von den 156
Gruben der Umgegend befinden sich
ca. 80 in Betrieb) beschäftigen.
Ein
Kanal
[* 6]
(Kanal von oder
Kanal von
Condé) führt von Mons
in gerader
Linie nach
Condé in die
Schelde und sendet
Zweige nach
Tournai und dem
Thal
[* 7] der
Dender. Von Bildungsinstituten befinden sich in Mons
ein
Athenäum, eine höhere Knabenschule,
eine
Provinzial-Industrieschule, ein
Lehrerseminar, eine öffentliche
Bibliothek, eine
Gemäldegalerie. Es ist Sitz des
Gouverneurs,
eines
Tribunals erster
Instanz und eines Handelsgerichts. - Mons
verdankt seinen Ursprung einem
Castrum, welches
von
Cäsar im
Kriege gegen die
Gallier hier angelegt ward (an der
Stelle des jetzigen Belfrieds), und war schon im
Mittelalter
ein ansehnlicher
Ort. Im niederländischen
Befreiungskrieg ward es 1572 vom
Prinzen
Ludwig von
Nassau genommen, aber noch in demselben
Jahr von den Spaniern wiedererobert und sowohl gegen
Coligny als gegen den
Prinzen von
Oranien behauptet.
Nachdem es später (1677) vom französischen
Marschall Humières schon einmal blockiert worden, ward es mittels
Verrats dem französischen
General
Vauban in die
Hände gespielt, aber im
Frieden von
Ryswyk 1697 an
Spanien
[* 8] zurückgegeben. Im spanischen
Erbfolgekrieg geriet Mons
abermals in die
Hände der
Franzosen, ergab sich aber 1709 an die Alliierten
und ward nach dem
Frieden von
Utrecht
[* 9] 1713 als einer der Barriereplätze von den
Holländern besetzt. Nochmals ward
¶
die Stadt von den Franzosen unter Conti eingenommen, doch kam sie bald darauf wieder an Österreich [* 11] zurück. Endlich fiel sie 1792 nach der Schlacht bei Jemappes in die Gewalt der Republik Frankreich. Die damals geschleiften Festungswerke wurden 1818 wiederhergestellt und verstärkt, in neuester Zeit jedoch abermals abgetragen. ist Geburtsort des Komponisten Orlando di Lasso, dem 1853 ein Denkmal (von Frison) daselbst errichtet ward.
Vgl. Boussu, Histoire de la ville de Mons
(Mons
1868, 2 Bde.).
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Mons,
romanisch Mon (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Alvaschein).
1227 m. Gem. und Pfarrdorf, am linksseitigen Gehänge des Oberhalbstein schön und sonnig gelegen;
3 km sw. der Station Tiefenkastel der Albulabahn.
Postablage, Telephon. 28 Häuser, 112 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht. 1290: Mans;
vom latein. mansus = Meierhof herzuleiten.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Mons
[* 2] (lat.), Berg. ^[= # vormals ein selbständiges Herzogtum (Ducatus Montensis), jetzt ein Teil der preuß. Rheinprovinz, ...]
Mons
(spr. mongß), vläm. Bergen, Hauptstadt der belg. Provinz Hennegau, im sog. Borinage (s. d.), auf einer Anhöhe,
am Flüßchen Tronille, an den Staatsbahnlinien Brüssel-Quiévrain, Mons
-Manage (25 km), Mons-Charleroi (54
km) und zahlreichen Nebenbahnen, hat (1890) 25237 E., eine schöne spätgot. Waltrudiskathedrale (Ste. Waudru), 1450 begonnen,
im Innern 108 m lang, ein Rathaus (15. Jahrh.) mit got. Saal, ein Belfried (84 m) mit Glockenspiel und Promenaden an Stelle der
Festungswerke mit Denkmälern des Orlandus Lassus, Balduins IX. von Hennegau und Leopolds I. Mons
besitzt eine
Normalschule, Lehrerseminar, Hospital, Gefängnis und Bibliothek. Mons ist Mittelpunkt des Kohlenbergbaues; Woll- und Baumwollspinnerei,
Brauerei, Eisengießerei und Handel mit Getreide
[* 13] und Steinkohlen sind die wichtigsten Erwerbszweige.
Ein Kanal (le canal de Condé) verbindet die Stadt mit der Schelde. – Mons verdankt seinen Ursprung einem Castrum, das Cäsar hier anlegen ließ. Schon im Mittelalter war es bedeutend. Am wurde es unter dem Beistande von franz. Hugenotten von Ludwig von Oranien genommen, aber schon 19. Sept. von den Spaniern wiedererobert. In dem Kriege Ludwigs XIV. wurde die Stadt durch Verrat an Vauban übergeben, im Frieden zu Ryswijk (1697) aber wieder an Spanien ¶