Monogramm
(griech.,
Handzeichen, lat.
Signum,
[* 2] franz.
Chiffre), eigentlich ein einziger
Buchstabe oder
Schriftzug, dann besonders eine
[* 1]
Figur, welche, aus einem oder auch aus mehreren in Einen Schriftzug
verschlungenen
Buchstaben oder aus einer andern
[* 1]
Figur bestehend, den
Namen oder auch den
Charakter einer
Person ausdrücken soll.
Man bediente sich solcher Monogramme
bei
Unterschriften und auf
Petschaften; auch finden sich dergleichen
auf
Münzen,
[* 3]
Medaillen etc. Über die
Abkürzung des
Namens
Christi s.
Christusmonogramm.
Die mittelalterlichen Monogramme
sind für die
Erklärung und
Kritik der
Denkmäler und
Urkunden jener Zeit sehr wichtig, und
die
Lehre
[* 4] von diesen Zeichen bildet daher einen besondern Teil der
Urkundenlehre oder
Diplomatik (s. d.).
Später belegte man mit dem
Namen Monogramme
auch die Namenschiffern, Schriftzüge und sonstigen Zeichen, deren sich die
Maler,
Kupferstecher, Holzschneider, Goldschmiede, Kunsttöpfer etc. bedienten, um ihre Werke als die
ihrigen zu bezeichnen.
Die Entzifferung dieser Monogramme
, die meist aus den Anfangsbuchstaben des Vor- und Zunamens der
Künstler gebildet sind,
ist ein besonderer
Zweig der
Kunstwissenschaft.
Vgl.
Brulliot,
Dictionnaire des monogrammes
(neue Aufl., Stuttg. 1832-34, 3 Bde.);
Nagler, Die Monogramm
isten
(Münch. 1857-70, 4 Bde.);
Duplessis,
Dictionnaire des marques et monogrammes
de graveurs (Par. 1886-87).
Die in der
Keramik
[* 5] vorkommenden
Marken und Monogramme
verzeichneten
Grässe
(»Guide de l'amateur de porcelaines«, 7. Aufl.,
Dresd. 1885),
Jännicke (Stuttg. 1878),
Barth (6. Aufl., Dresd. 1887),
Ris-Paquot
(»Dictionnaire des marques et monogrammes
de
faiences, poteries, etc.«, 4. Aufl., Par.
1885),
die Monogramme
der Kunstsammler L. Fagan (»Collectors' marks«, Lond.
1883). -
Ferner nennt man eine
Strophe, worin die Anfangsbuchstaben einer jeden
Zeile einen
Namen ausdrücken.