Titel
Monod
(spr. monoh), 1)
Adolphe, namhafter reform. Theolog, geb. 1802 zu
Kopenhagen
[* 2] als Sohn des
aus Genf
[* 3] gebürtigen reformierten
Predigers und Schriftstellers
Jean Monod
(gest. 1836 in
Paris),
[* 4] studierte in Genf,
wirkte 1825-27 als
Prediger
zu
Neapel,
[* 5] wo er die evangelische
Gemeinde gründete, 1828-31 in
Lyon,
[* 6] seit 1836 als
Professor zu
Montauban und seit 1849 als
Prediger an der reformierten
Kirche in
Paris, wo er starb. Außer vielen kleinern, streng bibelgläubigen, sämtlich
auch in deutschen Übersetzungen erschienenen
Schriften veröffentlichte er: »Sermons« (3. Aufl., Par. 1860, 4 Bde.);
»La femme« (8. Aufl. 1862; deutsch unter andern von Seinecke, 8. Aufl., Hann. 1887) und »Les adieux à mes amis et à l'Église« (11. Aufl., Par. 1884; deutsch, 2. Aufl., Berl. 1877).
Eine Auswahl aus seinen Schriften übersetzte Seinecke (2. Aufl., Bielef. 1869, 2 Bde.).
Vgl.
»Adolf Monod
Lebenserinnerungen und
Briefe« (deutsch von
Reichard, Frankf. 1886). -
Sein Bruder Frédéric, geb. zu Monnaz im Kanton Waadt, [* 7] 1819-49 Pastor zu Paris, gründete 1849 mit dem Grafen Gasparin die freie reformierte Kirche Frankreichs (s. Freie Gemeinden) und redigierte bis zu seinem erfolgten Tode die »Archives du Christianisme«.
2) Gabriel, franz. Geschichtsforscher, geb. zu Le [* 8] Havre, [* 9] bildete sich auf dem Lyceum daselbst, später in der Normalschule, widmete sich, nachdem er längere Zeit in den Archiven zu Florenz [* 10] gearbeitet, 1867-68 in Berlin [* 11] und Göttingen [* 12] geschichtlichen Studien, wurde 1869 Unterlehrer an der École des hautes-études, 1874-77 Lehrer der französischen Geschichte an der von ihm mitbegründeten École alsacienne und 1880 zum Repetenten an der École normale supérieure ernannt. Er schrieb auf Grund seiner Erfahrungen als Begleiter einer Ambulanz im Krieg von 1870/71: »Allemands et Français« (Par. 1872);
ferner: »Sur les sources de l'histoire mérovingienne« (das. 1872);
»Jules Michelet« (das. 1875);
»De la possibilité d'une réforme de l'enseignement supérieur« (das. 1876);
»Les origines de l'historiographie à Paris« (das. 1877).
Auch übersetzte er die »Geschichte der Könige Childebert und Chlodovech« von Junghans (Par. 1879) und veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen in der von ihm mitbegründeten und geleiteten »Revue historique«.