Monk
,
George, Herzog von Albemarle, engl. Feldherr, geb. als der Sohn eines Landedelmanns in Devonshire, trat 1625 in die Armee, war beim Ausbruch des Bürgerkriegs Oberstleutnant, focht auf seiten der Royalisten in Irland, geriet aber 1644 in Gefangenschaft und erkaufte erst 1646 durch den Übergang auf die Seite des Parlaments seine Freiheit. Hierauf mit dem Kommando der Parlamentstruppen in Nordirland betraut, entsetzte er das von den Royalisten belagerte Londonderry und entriß ihnen mehrere andre Plätze, knüpfte aber daneben mit dem königlichen Befehlshaber Unterhandlungen an, infolge deren er Irland räumte; doch ratifizierte das Parlament den Vertrag nicht.
Nach
Karls I.
Hinrichtung ward Monk
von
Cromwell zum
Generalleutnant der
Artillerie ernannt und begleitete diesen nach
Schottland,
wo er sich besonders bei
Dunbar auszeichnete und sodann an der
Spitze eines
Armeekorps
Stirling und
Dundee
[* 2] eroberte. 1653 erhielt er das
Kommando einer
Division unter dem
Admiral
Blake im
Seekrieg gegen
Holland, schlug 2. Aug. auf der
Höhe
von
Nieuport den
Admiral
Tromp und lieferte am 8. ein zweites
Treffen auf der
Höhe von Katwijk, wobei der
Sieg
zweifelhaft blieb,
Tromp aber fiel. 1654 wieder als Oberbefehlshaber nach
Schottland zurückgeschickt, erklärte sich Monk
nach
Cromwells
Tod auch für den Sohn desselben und nach dessen
Sturz für das sogen.
Rumpfparlament. Erst als der
General
Lambert eine
neue Militärherrschaft begründete, marschierte Monk
gegen ihn, überschritt mit 6000 Mann
die englische
Grenze, vereinigte sich zu
York mit
Fairfax, der für
Karl II. ein
Korps zusammengebracht hatte, und rückte 3. Febr. ohne
Schwertstreich in
London
[* 3] ein. Nach wenigen
Tagen schon kündigte er dem
Parlament den
Gehorsam, führte 21. Febr. die im
Dezember 1648
¶
mehr
vertriebenen presbyterianischen Parlamentsdeputierten nach Westminster zurück und verständigte sich mit Karl II., der auf
Beschluß eines neugewählten Parlaments 25. Mai nach England zurückkehrte. Monk
wurde nun zum Mitglied des Geheimen Rats, Großstallmeister
und Kammerherrn, zum ersten Kommissar des Schatzes und zum Herzog von Albemarle sowie zum Gouverneur der Grafschaften Devon
[* 5] und Middlesex ernannt, beteiligte sich aber wenig an den öffentlichen Angelegenheiten. 1666 befehligte er unter dem Herzog
von York auf der gegen die Holländer ausgesandten Flotte, ward von Ruyter im Juni in einer viertägigen Seeschlacht auf der Höhe
von Dünkirchen
[* 6] geschlagen, errang aber noch in demselben Monat (25. Juni) über denselben einen blutigen Sieg
bei North-Foreland. Er starb und ward in der Westminsterabtei bestattet.
Vgl. Guizot, Monk
(6. Aufl., Par. 1862;
deutsch, Leipz. 1851).