Monierbau
[* 2] (spr. monnjeh-, Zementeisenbau), Bauweise in Zement mit Eiseneinlagen, ursprünglich von ihrem Erfinder, dem Gärtnereibesitzer J. ^[Joseph] Monier in Paris, [* 3] zur Herstellung von Pflanzenkübeln und Wasserbehältern angewandt, dann in das Bauwesen eingeführt, in dem sie bereits ein weites Anwendungsgebiet gewonnen hat. Die Monierkonstruktionen setzen sich aus Eisenstäben verschiedener Querschnitte zusammen, welche, meist untereinander durch Quereisen flechtwerkartig verbunden, in Zementkörper eingelagert werden (s. Figur). Das Zusammenwirken beider in ihren Berührungsflächen innig verbundener Baustoffe, deren eines, das Eisen, [* 4] bedeutenden Widerstand gegen Zug leistet, während das andre starken Druck aushält, ver-
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leiht dem Monierbau
bedeutende Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht der Konstruktion. Hierin vornehmlich liegt der Vorzug des
Monierbaues;
doch gelten auch Feuerfestigkeit, Wasserundurchlässigkeit und Dauerhaftigkeit (das Rosten des eingelagerten
Eisens erscheint ausgeschlossen) als seine vorteilhaften Eigenschaften, ebenso wie ihm Raumersparnis, schnelle Ausführungsmöglichkeit
ohne Schädigung der Gediegenheit, verhältnismäßige Billigkeit und hygienische Vorzüge zuzusprechen
sind.
Diese vielfachen guten Eigenschaften haben die Monierbau
weise insbesondere zur Bildung von Fußböden- und Deckenkonstruktionen
(Gewölbe
[* 6] eingeschlossen), von Dächern und dünnen, freitragenden Wänden Anwendung finden lassen. Aber auch Dichtungen gegen
Grundwasser,
[* 7] Treppen,
[* 8] feuerfeste Thüren und Fensterläden, Säulenummantelungen und zusammengesetzte Konstruktionen verschiedenster
Art, selbst ganze Baulichkeiten werden jetzt in Monierbau
ausgeführt, ebenso wie man diesen im
Tiefbauwesen mit Erfolg zu Brücken,
[* 9] Schleusenthoren und Wehren, auch zu Kanälen, Rohrleitungen und Wasserbehältern aller
Art anwendet. Die Erfindung ist patentiert und wird zur Zeit durch die Aktiengesellschaft für Monierbauten
, vormals G. A.
Wayß u. Komp. in Berlin
[* 10] in bedeutendem Umfang verwertet.