Titel
Molsheim.
1)
Kreis
[* 2] im
Bezirk
Unterelsaß, hat 740,03 qkm, (1890) 67931 (32385 männl., 35546 weibl.),
1895: 66612 E. in 70 Gemeinden und zerfällt in die 5 Kantone Molsheim
,
Rosheim,
Saales,
Schirmeck und Wasselnheim. – 2) Kreisstadt
im
Kreis Molsheim
und Hauptort des Kantons Molsheim (19924 E.), am linken Ufer der
Breusch und an den Linien Zabern-Schlettstadt und
Straßburg-Saales
der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz der Kreisdirektion, eines Amtsgerichts (Landgericht Zabern),
[* 3] Steueramtes,
kath.
Dekanats und
Bezirkskommandos, hat (1890) 3103 E., darunter 364
Evangelische und 46 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse
mit Zweigstelle,
Telegraph,
[* 4] Reste der alten Stadtbefestigung, spätgotische kath.
Basilika;
[* 5] Eisenwarenfabrikation,
Wein- und
Hopfenbau. – Molsheim
(Molleshem, 9. Jahrh.) gehörte bis zur
Französischen Revolution den
Bischöfen von
Straßburg.
[* 6]
Bischof
Johann von Manderscheidt errichtete daselbst 1580 ein Jesuitenkolleg, das 1680 zur
Akademie erhoben, 1701 nach
Straßburg verlegt und mit dem bischöfl. Seminar daselbst als bischöfl.
Universität vereinigt wurde.