Molótschnoje
(Molotschánski Liman), ein 207 qkm (3,77 QM.) großer Salzsee im russ. Gouvernement Taurien, dessen Wasser in sehr trocknen Jahren (z. B. 1833 und 1843) verdunstet und eine dicke Salzschicht zurückläßt. In ihn ergießt sich die 112 km lange Molotschnaja, an derem fruchtbaren Ufern sich der blühende Molotschanskische Mennoniten-Kolonialbezirk befindet, welcher 1860 bereits 55 Kolonien mit gegen 145,000 Hektar Land und über 20,000 deutschen Einwohnern zählte, neuerdings aber durch zahlreiche Auswanderungen nach Amerika [* 2] in seiner Entwickelung zurückgegangen ist. Die Bevölkerung [* 3] beschäftigt sich mit Ackerbau, Viehzucht [* 4] (besonders Merinos), Tabaks-, Seiden- und Gartenbau, ferner mit Fabrikation in Tuch, Seide, [* 5] Branntwein, Bier, Thongeschirren etc.