Mollens
(Kt. Waadt,
Bez. Aubonne).
748 m. Gem. und Dorf, am SO.-Fuss des
Mont Tendre, nahe dem linken Ufer des
Veyron und an der Strasse
L'Isle-Bière; Strasse nach
Ballens und
Aubonne. 3,5
km sw. der Station
Montricher der Linie
Morges-Apples-L'Isle
und 10 km nnö.
Aubonne. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Station
Montricher-Bière. Gemeinde: 97
Häuser, 481 reform.
Ew.; Dorf: 63
Häuser, 297 Ew. Kirchgemeinde
Ballens. Landwirtschaft.
Säge, Ziegelei. Das Dorf gehörte einst dem Kloster
Romainmôtier,
während die Gerichtshoheit einem Zweig der
Herren von
Mont le Grand zustand. Nach langen Streitigkeiten
traten die
Herren von Mont ihre Rechte auf Mollens
gegen eine Entschädigung 1280 ganz an das Kloster ab. 1314 kamen Grundherrschaft
und Gerichtshoheit zu Mollens
an Amédée de
Villars, Herrn von
Aubonne. Später wurde Mollens
eine eigene
Herrschaft, die um
die Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst dem
Berner Schultheissen Johannes
Steiger gehörte und 1674 durch
Heirat an Gabriel von Weiss, den
Berner Oberkommandanten im Waadtland, überging. Zu Ende des 18. Jahrhunderts endlich war
sie im Besitz des Geschlechtes von
Wattenwil, dessen eines Glied, Nikolaus Alexander von
Wattenwil, 1791 das jetzige
Schloss
zu Mollens
erbauen liess. 1846 hat man zwischen Mollens
und
Ballens bei der
La Tuilière genannten Lokalität
römische Ziegel, Backsteine und Bronzemünzen aus der Zeit von Antoninus Pius aufgefunden, und 1862 deckte man an derselben
Stelle auch noch andere Altertümer auf. 1139 und 1177:
Morlens; 1228: Mollinges.