Molise
(spr. -līsse), ital. Provinz, s. Campobasso.
Molise
7 Wörter, 53 Zeichen
Molise
(spr. -līsse), ital. Provinz, s. Campobasso.
eine Provinz Unteritaliens, früher Molise genannt, wird von den Provinzen Chieti, Aquila, Caserta, Benevento und Foggia sowie nordöstlich vom Adriatischen Meer begrenzt und hat einen Flächenraum von 4586 qkm (nach Strelbitskys Berechnung 4416 qkm = 80,2 QM.) mit (1881) 365,434 Einw. Sie umfaßt einen Teil des alten Samnium und ist ein durch Zweige der Apenninen (Monte Matese, 2118 m) gebirgiges und wenig ergiebiges Land; abgesehen von der Küstenniederung, liegt nur am Unterlauf des Biferno die kleine fruchtbare Ebene von Larino.
Außer dem genannten Fluß wird die Provinz vom Trigno, Fortore, Volturno etc. bewässert. Es herrscht daselbst ein angenehmes Gebirgsklima. Produkte des Landbaues sind: Weizen und Mais (beides in reicher Menge), andres Getreide, [* 3] Hülsenfrüchte, Wein, Obst, Hanf und Öl. Seidenzucht wird nur in beschränktem Maß, dagegen sehr ausgedehnte Schaf- und sonstige Viehzucht [* 4] betrieben. Die Wälder sind zum großen Teil vernichtet. Die Industrie, im ganzen unbedeutend, liefert Stahl- und Eisen [* 5] arbeiten, Tuch, Leinwand, Papier, Hüte. Die Provinz zerfällt in drei Kreise: [* 6] Campobasso, Isernia, Larino. - Die gleichnamige Hauptstadt liegt mitten in den Apenninen am Ostabhang des Monte verde, an der Eisenbahn Benevento-Termoli und ist ein regsamer Ort mit mehreren großen Kirchen, einem Gymnasiallyceum und Nationalkonvikt, einem Theater, [* 7] großem Gefängnis und (1881) 13,594 Einw., welche vorzügliche Stahlwaren, besonders Messer [* 8] und Scheren, [* 9] erzeugen.