Molīnos,
Miguel de, span.
Mystiker, geb. zu Patacina bei
Saragossa,
[* 2] lebte seit 1669 als
Weltpriester in
Rom und
[* 3] erwarb sich durch seine
Schrift
»Guida spirituale«
(»Geistlicher
Führer«,
Rom 1675; deutsch von
Arnold, Frankf. 1699), worin er,
im
Gegensatz zu dem kirchlichen
Mechanismus und den äußerlichen Andachtsübungen der
Dominikaner und
Jesuiten,
Seelenruhe, reine Gottesliebe und Vernichtung alles eignen
Lebens als den Weg des
Heils empfahl
(Quietismus), großes Ansehen,
aber auch den
Haß der
Jesuiten, auf deren Veranlassung 68
Sätze in dem Werk 1687 als ketzerisch verdammt, Molinos
aber durch die
Folter zum
Widerruf gezwungen und zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurde. Daselbst starb Molinos
wahrscheinlich