Moléson
(spr. -sóng), s. Freiburger Alpen.
Moléson
673 Wörter, 4'517 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Moléson
(spr. -sóng), s. Freiburger Alpen.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Moléson
(Le) (Kt. Freiburg,
Bez. Greierz und Veveyse).
2006 m. Bedeutender und sehr bekannter Aussichtsberg, in der das Thal der Saane im
W. begleitenden und unmittelbar s. über Bulle ausstreichenden Kette. Der ganze Bergstock gleicht einem liegenden Löwen, dessen
Kopf der Moléson
selbst, dessen Schnauze der Petit Moléson
, dessen Nacken und Rücken der lange Grat von
Tzuatzaux und dessen Flanken der Grat von Trémettaz darstellt. Vom Moléson
fliessen nach O. die Neirivue, nach NO. die Albeuve,
nach N. die Trème und nach W. die Veveyse ab. Er ist der bekannteste Berg des Greierzerlandes und zugleich von allen leicht
zugänglichen Aussichtsgipfeln der Freiburgeralpen der beliebteste. Kann sehr bequem bestiegen werden:
entweder von Bulle aus über La Part Dieu in 4½, von Neirivue aus durch die Gorges de l'Evi in 3½, von Montbarry aus in 3½
oder endlich auch von Châtel Saint Denis aus in 4 Stunden.
Die sehr ausgedehnte und harmonische Rundsicht von diesem «Freiburger Rigi» umfasst die ganze Alpenkette
vom Titlis über Wetterhorn, Jungfrau, Combin und Mont Blanc bis zur Dent d'Oche, das Freiburger und Waadtländer Mittelland und
endlich die Jurakette. Der Moléson
ist reich an alpinen Pflanzenarten. Er ist auch oft besungen worden, so z. B. von Eug.
Rambert in demjenigen seiner Greierzerlieder (Les
Gruyériennes), das beginnt «Je
voudrais être bouvillon ... à Moléson»
, und von dem Volkslied im Greierzer Dialekt A Moléson
, das von J. J. Reithard ins
Deutsche übertragen worden ist. Vergl. die Monographie des Moléson
von Prof. Sottaz im Jahrbuch des S. A. C. 22; ferner
Cornaz-Vulliet, C. En Pays fribourgeois. Fribourg 1893. Nach dem Berg benennt sich die Sektion Moléson
des S. A. C.
Der Moléson
zeichnet sich auch durch seinen sehr bemerkenswerten geologischen Aufbau aus. Er gehört dem N.-Rand der Kalkketten
der sog. Préalpes an, bildet einen Teil einer Mulde, auf die ein bis tief hinunter geöffnetes Gewölbe
folgt, und ist ein völlig isoliert stehender Synklinalgipfel, an dem die Schichten ringsum bergeinwärts fallen. Der ganze
Komplex liegt gegen N. dem Flysch des Gebietes Niremont-Corbettes auf. Der Körper des Moléson
besteht in der Hauptsache
aus oberm Jurakalk (Malm), dem eine Neocomkappe aufsitzt.
Hier liegen die Sennberge von Bonnefontaine, Teysachaux, Trémettaz und Tzuatzaux. Unter dem Malmkalk folgen eine Schichtenreihe
von rotem oder grauem Knollenkalk (Oxford) mit zahlreichen Fossilien, dann fossilarmer Dogger, schieferiger oberer Lias (mit
zahlreichen Ammoniten bei Les Pueys und Teysachaux am SW.-Ende des Rückens von Trémettaz), dunkle Kieselkalke des untern Lias,
Trias (dolomitische Kalke, Rauhwacke und Gips) und endlich als Grundgebirge der Flysch. Es bildet somit der Moléson
eines
der schönsten Beispiele für die durch Ueberschiebung erfolgte Auflagerung der ältern Kalkmasse der Préalpes auf dem jüngern
Flysch der nördl. vorliegenden Zone. Die Jura und Neocomschichten des obersten Teiles der Synklinale sind
für Wasser durchlässig, der Dogger und Lias im tiefern Abschnitt der Mulde dagegen undurchlässig; daher muss das durch
jene einsickernde Wasser in der Niveaufläche dieser letztern wieder zu Tage treten, woraus sich das
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Vorhandensein von mehreren Gruppen von sehr starken Quellen rund um den Gipfel des Moléson
erklärt. Solche finden sich
z. B. bei Tzuatzaux Dessous (1430 m), Le Marmothey (1480 m) und bei der Hütte Incrottaz (1400 m). Die jährliche Wasserführung
dieser Quellen entspricht genau der Menge des in den oberen Sammelschichten versickernden atmosphärischen
Wassers (Regen und Schnee). Die beiden erstgenannten Quellengruppen sind sehr veränderlich und werden von temporären Quellen
begleitet, die nur nach sehr starken Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze fliessen.
Moléson
(Le Gros und le Petit) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz).
Hütten auf dem Sennberg am O.-Fuss des Moléson
gipfels, nahe
der Quelle der Albeuve.
Die Hütte von Le Gros Moléson (1549 m) steht auf dem Scheitel des vom Thal der Albeuve in dasjenige der Marivue führenden Ueberganges, die von Le Petit Moléson auf einer etwas tiefern Terrasse (1385 m).
Nahe dabei eine andere Hütte, Le Moléson à Baron (1302 m) genannt.
Lias und Trias.
(Le Petit) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz).
1938 m. N.-Schulter des vorderen Molésongipfels, vom Bad Montbarry aus sehr gut sichtbar.
Kann vom obersten Gipfel des Berges in wenigen Minuten erreicht werden.