Mörs
Preußen

* 3
Preußen.
(Meurs), ehemaliges deutsches
Fürstentum, zwischen dem
Rhein und dem Herzogtum
Geldern, 330 qkm (6 QM.) groß mit
28,000 meist reform. Einwohnern, stand im
Mittelalter unter den
Grafen von Mörs
, ging 1493 durch Verheiratung
an den
Grafen
Wilhelm von
Wied und von diesem 1519 an seinen Schwiegersohn, den
Grafen
Wilhelm von
Neuenahr, über. Dessen Tochter
Walburg (gest. 1600) vermachte trotz der vertragsmäßigen Ansprüche
Kleves die
Grafschaft dem
Prinzen
Moritz von
Nassau-Oranien,
bei dessen
Hause sie verblieb, bis nach dem
Tod
Wilhelms III.,
Königs von
Großbritannien
[* 2] (1702), der König
Friedrich I. von
Preußen
[* 3] als
Herzog von
Kleve sie in
Besitz nahm und 1708 zu einem
Fürstentum erheben ließ. 1801 wurde Mörs
mit
dem linken Rheinufer an
Frankreich abgetreten, kam 1814 an
Preußen zurück und gehört gegenwärtig dem
preußischen Regierungsbezirk
Düsseldorf
[* 4] an.
Vgl. Altgelt, Geschichte der
Grafen und
Herren von Mörs
(Düsseld. 1845). -
Die ehemalige Hauptstadt Mörs
, jetzt Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf, an der
Linie
Homberg-Mörs der Preußischen
Staatsbahn und der
Linie
Hüls-Mörs der
Krefelder
Bahn, 29 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein altes
Schloß, ein
Gymnasium,
ein Schullehrerseminar, ein
Amtsgericht, eine mechanische Seidenweberei,
eine Kammwollwaren-, eine
Konserven- und 2 Maschinenfabriken und (1885) 4504 meist evang.
Einwohner.