Möris
(ägypt. mr-uêr, m-uêr, »großer See«),
berühmter Landsee im alten
Ägypten,
[* 2] auf der Westseite des
Nils, in der südöstlichen
Ecke des
Fayûm, wie die einen
glauben, oder südwestlich von demselben, in der Rajandepression, wie
Cope Whitehouse neuerdings meint,
war zur
Aufbewahrung und spätern Benutzung des überflüssigen Nilwassers bestimmt. Die
Spuren der alten riesigen Kanalbauten,
welche den Möris
mit dem
Nil verbanden, lassen sich noch nachweisen, wenn auch der ehemalige
See jetzt verschwunden ist.
Sein
Wasser
erhielt er aus dem
Bahr Jussef (Seitenkanal des
Nils). Er stand in
Verbindung mit dem noch vorhandenen
Birket
el Kerun, in den er sich teilweise entleerte, während man oft einen Teil seiner
Wasser in den
Bahr Jussef zurückströmen
ließ, wenn dieser wenig
Wasser besaß,
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wodurch dann das Land bis in die Nähe von Alexandria bewässert werden konnte. In der Mitte des Sees befanden sich zwei 400 Ellen hohe Pyramiden, und auf beiden Seiten derselben Kolossalstatuen des Vollenders dieses Riesenwerkes, welches nach Herodot noch größere Bewunderung erregte als das benachbarte Labyrinth, nämlich des Amenemha III. aus der 12. Dynastie und seiner Gemahlin.
Vgl. Linant de Bellefonds, Mémoire sur le lac Möris
(Alex. 1843).