Mixtūr
(lat. mixtura), im allgemeinen jedes »Gemisch«, besonders die vom Arzt zum innerlichen Gebrauch verordnete flüssige Arznei, welche aus Abkochungen, Aufgüssen, Lösungen von Salzen etc., Emulsionen od. dgl. besteht; enthält die Mixtur ungelöste Stoffe, welche sich zu Boden setzen, so muß sie vor dem Einnehmen umgeschüttelt werden (Schüttelmixtur). Auch einige pharmazeutische Präparate andrer Art führen den Namen Mixtur, nämlich Mixtura gummosa, eine Lösung von 15 Teilen Gummi arabikum und 15 Teilen Zucker in 170 Teilen Wasser; Mixtur oleoso-balsamica, Hoffmannscher Lebensbalsam; Mixtur solvens, eine Lösung von 5 Teilen Salmiak und 4 Teilen Lakritzen in 250 Teilen Wasser; Mixtur sulfurica acida, Hallersches Sauer; Mixtur vulneraria acida, Thedensches Wundwasser, Arkebusade.
Mixtur heißt auch die gebräuchlichste aller gemischten Stimmen der Orgel, der Regel nach nur aus Oktaven und Quinten bestehend, manchmal aber auch eine Terz oder gar Septime enthaltend. Früher hatte man Mixturen mit einer großen Anzahl von Chören (Pfeifen); jetzt nimmt man drei als das Minimum und sechs als das Maximum der Pfeifenzahl an.