Mitra
,
[* 1] eine bei altorientalischen und altasiatischen Völkerschaften übliche Stirnbinde oder mützenartige Kopfbedeckung als Abzeichen der Herrscherwürde, bei Homer die über dem Leibrock (Chiton), [* 2] aber unter dem Panzer getragene breite, aus dünnem Metall bestehende, innen gefütterte Binde zum Schutz des Unterleibes; später bei den Griechen eine um den Kopf der Frauen gelegte breite Binde, die allmählich ein um das Haar [* 3] geschlungenes Tuch wurde; in letzterer Weise auch bei den Römerinnen.
In der katholischen
Kirche die den
Bischof auszeichnende Kopfbedeckung, anfänglich eine Rundkappe oder
auch ein Kopftuch, dessen Zipfel auf
Hals und
Rücken herabfielen. Diese Rundkappe wurde seit dem Anfang des 11. Jahrh. allmählich
höher und gestaltete sich zu zwei den Vorder- und Hinterkopf überragenden, mit
Stickereien verzierten, miteinander verbundenen
Dreiecken (s. Abbildung). Sie war aus gemustertem, weißem oder rotem Seidenstoff mit
einem goldgestickten untern
Rand und zwei auf die
Schultern herabhängenden
Bändern (infulae
). Eine ähnliche, in der
Stickerei
einfachere Mitra
, aber gewöhnlich ohne die
Infuln, tragen die
Äbte. Vgl.
Inful.