Mitlœdi
(Kt. Glarus). 525 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Linth am SO.-Fuss des Vorder Glärnisch und an der Strasse Glarus-Schwanden. Station der Linie Glarus-Linthal. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Ennetlinth und Schlatt: 176 Häuser, 736 Ew. (wovon 135 Katholiken);
Dorf;
139 Häuser, 575 Ew. Die Katholiken sind in Glarus eingepfarrt.
Der Tagwen umfasst ausserdem noch die Dörfer Sool und Schwändi. Elektrisches Licht aus dem Werk von Schwanden. In dem rechts der Linth stehenden und mit dem Dorf durch eine Brücke verbundenen Weiler Ennetlinth eine grosse Baumwoll- und Wolltuchdruckerei (400 Arbeiter), die ihre Waren hauptsächlich nach dem Orient exportiert. Ein kleiner Teil der Bevölkerung beschäftigt sich mit Wiesenbau und Viehzucht. Das Dorf verdankt seinen Wohlstand in erster Linie dem auswärtigen Handel seiner Bewohner im vorigen Jahrhundert. Es hatte bis 1725 noch keine Kirche.
Ende September 1799 fanden hier Kämpfe statt zwischen den Russen und Oesterreichern einerseits und den unter General Molitor stehenden Franzosen andererseits. Am brach der seither verbaute Wildbach der Guppenruns aus, verwüstete Gärten, Wiesen und Felder und verursachte auch im Dorf grossen Schaden. 1285: Mitlöde; vom althochdeutschen mittil = mitten und ôd = väterliche Erbschaft oder Vatersgut, Mittödi also so viel als «in der Mitte (zwischen den beiden Wildbächen der Hansliruns und Guppenruns) gelegenes Vatersgut».