Missale
(lat.) oder Meßbuch, in der röm.-kath.
Kirche Bezeichnung liturgischer oder gottesdienstlicher
Bücher, in
denen die von der
Kirche angeordneten
Messen für alle
Sonn- und Festtage, für besondere Gelegenheiten (z. B. für die Totenfeier),
die evang. und epistolischen
Perikopen, Gebete und der Meßkanon enthalten sind. Der röm.
Bischof Gelasius
(gest. 496) sammelte die Gebete, deren man sich vor seiner Zeit bei dem Meßopfer bediente,
und fügte ihnen neue Offizien solcher
Heiligen, deren
Kultus hinzugekommen war, bei. Diese Sammlung, «Sacramentarium Gelasii»
genannt, wurde später mehrfach verbessert. Neben diesem römischen Missale
(«Missale
Romanum», hg. von
Schott, 3. Aufl., Freib. i. Br.
1892) bestehen schon von früher Zeit an Missale
für bestimmte Diöcesen und für einzelne religiöse
Orden.
[* 2] Die alten Missale
vor der
Erfindung der
Buchdruckerkunst wurden oft auf das prächtigste geschrieben (s. Mönchsschrift), mit den schönsten
Initialen und Miniaturen geschmückt und mit den kostbarsten
Einbänden versehen.