Mispel
(Mespilus L.), zur Familie der Rosaceen (s. d.),
Abteilung der Pomeen gehörende Pflanzengattung,
mit nur wenigen
Arten,
Bäumen und Sträuchern der nördlichen gemäßigten Zone. Die unterseits filzig behaarten
Blätter sind
ungeteilt, die ziemlich großen, weißen
Blüten stehen einzeln an der
Spitze kurzer Zweige und haben fünf blattartige Kelchzipfel,
und die aus dem unterständigen
Fruchtknoten hervorgehende
Apfelfrucht enthält zwei bis fünf knochenharte,
einsamige
Steinkerne. Die in
Deutschland
[* 2] sowie in
Frankreich und ganz Südeuropa einheimische gemeine Mispel
(Mespilus germanica
L.) wird in Gärten häufig als Obstbaum kultiviert. Die
Früchte (Mispeln
, s.
Tafel:
Kernobst,
[* 1]
Fig. 9) sind auch bei völliger
Reife sehr
¶
mehr
derb und werden erst später durch Liegen, wenn sie teigig geworden sind, wodurch sie einen weinartigen Geschmack bekommen,
oder durch leichte Nachtfröste als Obst genießbar. Man unterscheidet als Sorten die gemeine Gartenmispel
, die große Gartenmispel
oder holländische und die Mispel
ohne Kern. Das Holz
[* 4] des Stammes ist sehr zähe und daher zu Drechslerarbeiten
wie auch beim Mühlenbau sehr brauchbar. Die Mispel
ist eine sehr langsam wachsende Holzart. Sie wird meist durch
Pfropfen
[* 5] aus Weißdorn, Birne oder Quitte vermehrt, da die Anzucht aus den langsam, oft gar nicht keimenden Samen
[* 6] (Steinkernen)
eine sehr langwierige ist.