Misiones
(El Gobernacion de las Misiones
, das Gebiet der Missionen), der nordöstl.
Ausläufer
Argentiniens,
zwischen dem
Uruguay
[* 2] und dem
Parana, 53 954 (?) qkm groß, mit nur 30000 E. Seinen
Namen hat das Land von den Jesuitenmissionen
des 17. und 18. Jahrh., deren Reste noch an den Ufern der
Ströme stehen. Nach der Vertreibung der
Jesuiten 1778 zerfiel
die hohe Kultur und das Land verödete. Erst seit 1870 entstehen wieder neue
Ansiedelungen, wie der Hauptort Posadas mit 5000 E.
Ein niederer Höhenzug durchzieht das Land in der Länge; die Ufer der
Flüsse
[* 3]
Parana und
Uruguay sind sumpfig, der rote
Boden
leicht zu erschöpfen, doch ist
der Ackerbau lohnend. Die Dampfschiffahrt ist noch wenig entwickelt. -
Vgl. Niederlein, Die erste deutsch-argentin.
Landprüfungsexpedition (Berl. 1883); Carrasco, Cartas de viaje por el Paraguay etc. (Buenos-Aires 1891).